Trotz allem können die Krankheitssymptome bei Corona, wie bei jeder anderen Erkrankung auch, durch medizinische Mittel gelindert werden. Dazu zählt natürlich auch die Alternativmedizin. Wir zeigen Ihnen in unserem Ratgeberartikel, worauf Sie achten müssen und welche Mittel die Symptome eventuell verbessern können.

Was versteht man unter Alternativmedizin?

Vielleicht haben Sie bei dem Begriff schnell ein Bild von Schamanen, mystischen Kräutern oder ein paar bunten Zaubersteinen vor Augen. Mit Alternativmedizin ist hierzulande aber vor allem das Verwenden von Naturheilmitteln, Körperheilverfahren und Entspannungstechniken gemeint. Dazu zählt beispielsweise die Homöopathie und die Osteopathie. Diese Verfahren sind in der Regel als Ergänzung zur Schulmedizin zu sehen, da die Wirkung bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte. Dennoch haben die Mittel häufig einen Placebo-Effekt und helfen entsprechend, weshalb viele Menschen darauf schwören. Laut einer forsa-Umfrage verwendet jeder zweite Deutsche homöopathische Mittel.

Alternativmedizin als Hoffnungsträger

Da bisher kein wirksames Mittel und auch kein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden werden konnte, setzen einige Menschen Ihre Hoffnung auf die alternative Medizin. Allerdings ist auch hier zu sagen, dass die Alternativmedizin ebenfalls kein wirksames Mittel gegen das Coronavirus entwickeln konnte.

Auch für homöopathische Ärzte, die Verbände Deutsche Homöopathie-Union und der Bundesverband homöopathischer Ärzte (DZVh), haben die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) Vorrang vor Experimenten. Das RKI empfiehlt derzeit „Zurückhaltung hinsichtlich jeglicher Art von homöopathischen Vorsorge- und Therapieempfehlungen in Zusammenhang mit dem Coronavirus“. Die Wirkungslosigkeit von Homöopathie gegen Viruserkrankungen konnte anhand der Erkältung bereits wissenschaftlich belegt werden. Daher ist auch im Falle von Corona vor allem von solchen Mitteln abzuraten.

Vorsicht vor Abzocke!

Die sarkastische, nicht ernstzunehmende Meldung, Bier der Marke Corona helfe gegen das Virus, sind leider nicht die einzige Erscheinung der aktuellen Situation. Einige Unternehmen oder auch Apotheken springen auf den Zug der Alternativmedizin gegen Corona auf. Mit dem Argument „die Schulmedizin ist machtlos“ lässt sich so leicht Geld verdienen.

Eine Apotheke in Wien bewarb beispielsweise eine Nosode (ein klassisches homöopathisches Mittel, das aus Erregern infektiöser Krankheiten hergestellt wird) als Mittel gegen Corona. In Österreich ist Homöopathie als Coronaheilmittel mittlerweile verboten. Auch in Deutschland wird derartiges sehr kritisch gesehen. Die Internetplattform MedWatch durchsucht das Internet nach unseriösen Heilversprechen. Die Organisation stieß unter anderem auf ein Versprechen der Homöopathie-Ärztin Cornelia Bajic, die Globuli gegen Corona anpries. Sie bezog sich dabei auf eine Aussage des indischen Gesundheitsministeriums, über die Anwendung von Arsenicum album. Dieser distanzierte sich jedoch auf Nachfrage von MedWatch von der Aussage, sodass auch Dr. Bajic ihre Empfehlung zurücknehmen musste. Auch Online Apotheken und andere digitale Shops bieten Nahrungsergänzungsmittel gegen Corona zu horrenden Preisen an.

Ein probates Mittel gegen Covid-19 gibt es derzeit nicht (Stand: 18.08.2020)
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Gefährliche Anwendung gegen Corona

Neben harmlosen Globuli und Nahrungsergänzungsmittel weist die Palette an Angeboten aber auch gesundheitsschädliche Mittel wie verdünnte Chlorbleiche auf. Daher ist besondere Vorsicht geboten und Sie sollten von solchen angeblichen Heilmethoden eindeutig Abstand nehmen.

Aber auch wenn Sie ein vermeintlich harmloses Corona-Mittel anwenden, kann dies für Sie lebensgefährlich werden. COVID-19 ist eine ernstzunehmende Krankheit, die unbedingt in ärztliche Behandlung gehört. Alternative Heilmethoden, gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung tragen zwar zum allgemeinen Gesundheitszustand bei, können aber im Ernstfall einer Corona-Infektion wenig ausrichten. Daher begeben Sie sich bei ersten Anzeichen der üblichen Symptome, wie Fieber oder trockenen Husten, so früh wie möglich in ärztliche Behandlung. Gerade ältere Menschen zählen, wie bekannt, zur Risikogruppe und müssen schnellstmöglich behandelt werden.

Schützen Sie sich durch Abstand und Hygieneregeln

Eine weitere Gefahr von angepriesenen Heil- oder Präventionsmitteln ist es, dass Sie sich in falscher Sicherheit wiegen und lockerer mit den Abstands- und Hygieneregeln umgehen. Dies ist aber in Sachen Infektionsschutz fatal! Der beste Schutz ist es immer noch, eine Infektion durch richtiges Verhalten zu vermeiden. In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über das Coronavirus und wie Sie sich allgemein und speziell beim Einkaufen dagegen schützen können.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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