Weihnachten – ein Fest mit vielen Traditionen. Wir kennen es als Fest der Liebe und Besinnlichkeit. Hierzulande wird bereits 24 Tage vor dem eigentlichen Fest mit den ersten Vorbereitungen begonnen. Das Zuhause wird weihnachtlich dekoriert, mit Lichtern geschmückt und ein Adventskranz wird aufgestellt. Weihnachtsmärkte, oder Alternativen zum klassischen Weihnachtsmarkt in Corona-Zeiten, werden besucht.

Wenige Tage vor dem Heiligen Abend wird der Tannenbaum aufgestellt. Die Geschenke bringen dann der Weihnachtsmann oder das Christkind. Wie feiert man aber in anderen Ländern? Wir starten mit Ihnen eine kleine weihnachtliche Tour rund um den Globus.

Spanien – Feliz Navidad

In Spanien beginnen die Feierlichkeiten inoffiziell bereits vor dem 22. Dezember. An diesem Tag wird die Weihnachtslotterie ausgespielt, die berühmte „Sorteo de Navidad“. Sie gilt als die größte Lotterie der Welt und wurde 1812 zum ersten Mal veranstaltet.

Der 24. Dezember, „Nochebuena“ genannt, wird oft mit einem mehrgängigen Festmahl mit der Familie gefeiert, bevor vor allem die ältere Generation um Mitternacht zur „Misa del Gallo“ in die Kirche geht. Traditionell gibt es Geschenke nicht an Heiligabend. Spanische Kinder müssen sich bis zum 6. Januar gedulden. Denn man wartet dort auf die Ankunft der „Reyes Magos“, der Heiligen Drei Könige. Sie kommen am Abend des 5. Januar, präsentieren sich in herrlichen Umzügen und bringen die Geschenke mit.

Italien – Buon Natale

Auch wenn diese Tradition dieses Jahr ein wenig anders aussehen muss: In Italien ist Weihnachten „Natale“ normalerweise ein großes Familienfest.

Bereits am 8. Dezember kommt der Weihnachtsbaum ins Haus – und zwar samt Wurzeln. An diesem Tag feiern die Italiener die Empfängnis Marias. Dafür gibt es aber kein Nikolaus-Fest wie bei uns. In einigen Teilen Italiens werden die Geschenke durch „GesÙ bambino“ (Christkind) an Heiligabend gebracht. Ansonsten werden Kinder auch hier am Dreikönigstag beschenkt. Sie warten dann sehnsüchtig auf die hässliche, aber weise alte Hexe „Befana“, die durch den Kamin rutscht, um ein Geschenk im bereitgestellten Schuh zu hinterlassen. Das tue sie, so sagt man, weil sie in jedem Haus das neugeborene Jesuskind vermutet.

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Holland – Prettige Kerstdagen

In den Niederlanden ist traditionell nicht Heiligabend, sondern der Nikolaustag der wichtigste Feiertag der Weihnachtszeit und die Kinder bekommen schon am 5. Dezember die Geschenke. Hier dreht sich Weihnachten rund um „Sinterklaas“, den Heiligen Nikolaus.

Der Legende nach erreicht er die Niederlande am letzten Samstag im November. Der Schutzpatron der Seefahrer kommt zusammen mit seinem Knecht, „Zwarte Piet“, per Schiff. Mit Bischofsmütze, Mantel und weißen Handschuhen bekleidet reitet er auf einem Schimmel an Land, wo er von den Holländern und ihrer Königin erwartet wird. Die Ankuft von Sinterklaas sorgt in den Familien für große Aufregung. Denn wie jedes Kind weiß, bringt Sinterklaas die Geschenke.

England – Merry Christmas

Auch in England freuen sich an Weihnachten Millionen Kinder auf ihre Geschenke. Gebracht werden sie natürlich vom Weihnachtsmann, der in der Nacht auf den ersten Weihnachtstag durch den Kamin kommt und die Geschenke unter den Weihnachtsbaum oder in die aufgehängten Strümpfe legt.

Die Bescherung findet dann gleich nach dem Aufstehen am Morgen des 25. Dezembers statt. Der 26. Dezember wird in Großbritannien übrigens „Boxing Day“ genannt. Den Tag nutzen viele Briten, um sich bei Menschen in ihrer Umgebung zu bedanken. Bedacht werden vor allem jene, die tagein tagaus für einen reibungslosen Alltag sorgen. Viele Briten verteilen dann zum Beispiel an ihren Briefträger oder auch an die Männer von der Müllabfuhr kleine Geschenke. Ob dieses Jahr wohl auch die Pflegekräfte dabei sind, die in Corona-Zeiten so viel leisten?

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Russland – Pozdrevlyayu s prazdnikom Rozhdestva

Russland verwendet traditionell den julianischen Kalender und deshalb feiert man in Russland Weihnachten am 7. Januar. Der Tag entspricht im julianischen Kalender, den die russisch-orthodoxe Kirche nutzt, dem 25. Dezember.

Nach jüngerer russischer Tradition wird der Weihnachtsbaum Ende Dezember aufgestellt und geschmückt. Die Geschenke bringt nicht der Weihnachtsmann oder das Christkind, sondern „Väterchen Frost mit seiner Enkelin Snegurotschka“ und das am 31. Dezember. Wegen der alten Zeitrechnung feiert man Weihnachten auch etwas länger als bei uns, nämlich bis zum 11. Januar. Dies ist nach dem julianischen Kalender der letzte Tag des Jahres.

Mexiko – Feliz Navidad

Weihnachten in Mexiko ist vor allem bunt und laut mit Feuerwerk und Straßenumzügen. Ab dem 16. Dezember beginnen die „Posadas“. Sie symbolisieren die vergebliche Suche von Josef und Maria nach einer Herberge. Jeden Tag bis Heiligabend wird die Suche von Maria und Josef nach einer Behausung von den Kindern nachgestellt.

Höhepunkt der „Posada“ für die Kinder: das Zerschlagen einer „Piñata“, eine am Baum aufgehängte Figur aus Pappmaschee, die mit Süßigkeiten gefüllt ist. Zum Fest an Heiligabend laden meist die Großeltern alle Verwandten ein. Nach der Mitternachtsmesse klingt der Abend beim Auspacken der Geschenke aus. Manche müssen sich allerdings auch in Mexiko etwas länger gedulden: Für sie fällt die Bescherung auf den Dreikönigstag am 6. Januar.

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