Die Politik möchte mit Ansätzen wie #FlattenTheCurve die deutsche Bevölkerung schützen, dabei darf die Pflege von Senioren nicht zu kurz kommen. Doch dies scheint zusehends ein Problem zu werden. Auf der Suche nach einer Lösung für ein Familienmitglied bin ich auf eine interessante Neuregelung gestoßen.

Pflegebedürftige müssen auch während der Corona-Krise versorgt werden. Denn einige Dinge, wie das Verabreichen von Medikamenten, wechseln von Verbänden und Herrichten der Wohnung lassen sich nicht aus der Ferne verrichten. Wie ich in meinem Bericht zur Videotelefonie bereits erwähnte, gibt es in meiner Familie mehrere Personen, die der Risikogruppe angehören. So auch meine Oma. Mit über 80 Jahren immer noch rüstig ist Sie aber dennoch auf Pflege angewiesen. Während Ihrer ersten Skype-Konferenz in Ihrem Leben sprachen wir über viele schöne Dinge. Doch auch das Thema Pflege kam zur Sprache. Als meine Oma mir erzählte, dass die Pflege nur noch für drei Stunden in der Woche käme, um ein paar Dinge in dem großen Haus zu säubern, machte mich das sehr betroffen. Also ging ich auf Recherche…

… und was ich las, bestätigte die schwierige Situation im Pflegebereich. Ambulante Pflegedienste müssen innerhalb weniger Stunden 10 bis 20 Touren fahren und Pfleger/innen werden zu Präventionsmaßnahmen aus Ihren Tätigkeiten abgezogen.

Was kann man nun machen? Grundsätzlich können Sie, falls noch nicht geschehen, einen Pflegegrad anfordern. Mit der Bewilligung eines Pflegegrades steht Ihnen eine Pflegekraft zu. Lesen Sie hier, wie sie einen Pflegegrad beantragen können.

Doch nach weiterem Suchen fand ich etwas Interessantes heraus. Sagt der Pflegedienst ab, andere Dienste haben ebenfalls keine Zeit und kein Angehöriger kann einspringen, dann bietet der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen eine Übergangslösung. Wenn der Pflegedienst nicht kommen kann, kann man ausnahmsweise private Hilfe organisieren und über die Sachleistungen abrechnen. So kann beispielsweise ein Nachbar etwas Geld bekommen, das sonst für den Pflegedienst gedacht wäre. Das soll bei Engpässen in der Versorgung daheim helfen. Daher ist es einen Versuch wert, bei Ihrer Kasse nachzufragen. Diese hilft Ihnen auch bei der Such nach einer Alternative, wie zum Beispiel einem Mitarbeiter einer Tagespflegeeinrichtung.

Diese Option hat allerdings einige Einschränkungen. Wie der Seniorenratgeber schreibt, kann die Pflegekasse das Geld erstatten, muss Sie aber nicht. Die Rede ist von einer „Einzelfallentscheidung“.

Wir finden, dass es auf jeden Fall ein Versuch wert ist. Ich werde meiner Oma auf jeden Fall diese Option nahelegen und Sie bei der Suche unterstützen.

Falls Sie auf der Suche nach weiteren Tipps sind, können Sie in diesen Ratgeber zur Pflege und Hilfe hereinschauen.

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