Mit dem Rauchen aufhören – warum eigentlich?

Ein zunächst offensichtlicher Vorteil sind die Finanzen. Wer beispielsweise jeden Tag eine Schachtel Zigaretten raucht, verbrennt mindestens 7 Euro pro Tag oder über 200 Euro im Monat – 2.400 Euro im Jahr. Somit geben Sie einen vierstelligen Betrag pro Jahr für das Rauchen aus. Dieses Geld könnten Sie anders investieren und beispielsweise einen schönen Urlaub planen.

Langfristig noch wichtiger sind die Folgen für Ihre Gesundheit. Raucherinnen und Raucher leben im Durchschnitt etwa zehn Jahre kürzer. Zwischen 110.000 und 140.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Rauchens. Viele Organe werden durch das Rauchen in Mitleidenschaft gezogen. Lungenkrebs entsteht in 90 % der Fälle durchs Rauchen, das Risiko für Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verdoppelt sich. Chronische Bronchitis ist eine typische „Raucherkrankheit“.

Die Psyche wird ebenfalls beeinträchtigt. Das Risiko, an Angststörungen, Demenz und Depressionen zu leiden, ist deutlich erhöht im Vergleich zu Nichtrauchern. Dies hat starke Auswirkungen auf das restliche Leben, sodass das Rauchen sehr viele Begleiterscheinungen mit sich zieht.

Im Alltag am deutlichsten werden die Auswirkungen des Rauchens an den Atemwegen. Kurzatmigkeit tritt ein, Treppen werden auf einmal zu einem echten Hindernis. Effiziente Treppenlifte schaffen in diesen Fällen sehr gute Abhilfe.

Wie viele Menschen hören erfolgreich auf?

Der Entzug gestaltet sich bei vielen schwierig. Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, muss zunächst diesen Entschluss fassen. Das sind etwa 60 % aller Raucherinnen und Raucher. Von diesen Personen versuchen es anschließend 70 % auf eigene Faust. Nach einem Jahr sind von den anfänglichen 70 % allerdings nur noch 3 bis 7 % übrig, die es wirklich geschafft haben, über ein gesamtes Jahr nicht mehr zur Zigarette zu greifen.

Copyright © Juanmonino | ID: 155142734 | istockphoto.com

Deutlich besser gelingt es, wenn professionelle Hilfe hinzugezogen wird: Die Erfolgsquote klettert dann auf bis zu 40 %. Sie sollten hierbei beachten, dass diese Hilfe nicht unbedingt günstig ist. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkassen über die Unterstützung von Therapiemaßnahmen. Eine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist aufgrund der Kosten nicht in jedem Fall umsetzbar.

Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören wollen und die Möglichkeit haben, sollten Sie aufgrund der Erfolgsquote unbedingt Ärzte, Therapeuten & Co. hinzuziehen.

Was mache ich gegen Entzugserscheinungen?

Der Rauchstopp ist in den meisten Fällen mit Entzugserscheinungen verbunden. Diese kommen durch das fehlende Nikotin, nach dem der Körper nun verlangt. Wirksame Tipps sind unter anderem:

  • Nikotinersatzpräparate – Tabletten, Pflaster oder auch Kaugummis – können helfen, den Suchtdruck zu reduzieren. Diese müssen Sie aus eigener Tasche bezahlen, allerdings sind sie in den meisten Fällen preiswert und in jeder Apotheke zu bekommen.
  • Rezeptpflichtige Medikamente helfen noch besser, rufen unter Umständen aber Nebenwirkungen hervor. Ihre starke Wirkung sorgt dafür, dass sie verschreibungspflichtig sind. Die Einnahme geschieht unter ärztlicher Kontrolle.
  • Alternative Methoden wie Akupunktur oder Hypnose können wirken – müssen aber nicht. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht belegt, einigen Personen fällt das Aufhören durch diese Methoden aber leichter.

E-Zigaretten als Alternative zu klassischen Zigaretten sind umstritten. Darin können Restanteile von Nikotin enthalten sein, womit Sie weiterhin Nikotin konsumieren.

„Es ist viel zu spät, aufhören lohnt sich nicht!“

Dieses Argument wird gerne als Ausrede genutzt. Denn: Der Satz ist schlichtweg falsch. Es spielt keine Rolle, wann Sie mit dem Rauchen aufhören, da die Effekte für den Körper immer sofort positiv sind. Dabei ist es egal, ob Sie 20 oder 70 Jahre alt sind, ob Sie schon seit zwei Jahrzehnten rauchen oder erst seit sechs Monaten.

Rauchen aufhören Zeitleiste:

  • Nach nur 24 Stunden sinkt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bereits deutlich.
  • Nach zwei bis drei Tagen kehren Geschmacks- und Geruchssinn wieder zu ihrer alten Stärke zurück. Düfte werden viel intensiver wahrgenommen.
  • Nach zwei bis zwölf Wochen erholen sich der Kreislauf und die Lungenfunktion. Damit kommen Sie weniger schnell aus der Puste.
  • Nach ein bis neun Monaten treten seltener Hustenanfälle auf, die Lunge reinigt sich selbst, und festgesetzter Schleim aus den Atemwegen wird entfernt.
  • Nach einem Jahr fällt das Risiko von Herzkrankheiten auf nur noch die Hälfte des Risikos von Rauchern.
  • Nach fünf bis zehn Jahren sinkt das Risiko, an diversen Krebsvarianten – Mund, Speiseröhre, Lunge, Rachen und weitere – zu erkranken auf Normalwerte.

Da der positive Effekt sehr schnell eintritt, ist es nie zu spät. Möchten Sie mit dem Rauchen aufhören, lohnt es sich immer für Ihre Gesundheit.

Die schlimmste Zeit nach dem Aufhören

Sobald Sie mit dem Rauchen aufhören, übt Ihr Körper durch die eintretenden Entzugserscheinungen einen starken Druck auf Sie aus. Ihr Körper verlangt nach mehr Nikotin, Sie enthalten es ihm allerdings vor. Ein Konflikt beginnt, den Sie nur mit viel Durchhaltevermögen und einem starken Willen bewältigen können.

In den ersten Tagen nach dem Aufhören ist der Druck am stärksten. Hier geben die meisten Raucherinnen und Raucher bereits wieder auf, da das Verlangen nach der Zigarette zu groß ist. Zwar möchten sie mit dem Rauchen aufhören, aber es fällt ihnen durch die Entzugserscheinungen zu schwer. Die Maßnahmen, die Sie ergreifen, um mit dem Druck klarzukommen, sollten in dieser Phase am stärksten eingesetzt werden.

Wann bin ich geheilt?

Aufhören zu rauchen ist nicht immer leicht. Ähnlich wie beim Alkoholismus ist ein Rückfall immer denkbar. Sie könnten zehn Jahre nicht rauchen, dann eine Zigarette ausprobieren und eine Woche später wieder rauchen wie zu alten Zeiten. Eine „Heilung“ kann daher niemals im medizinischen Sinn erfolgen. Im Laufe der Zeit werden Sie bemerken, dass das Verlangen nach Nikotin immer mehr verschwindet. Damit umzugehen, fällt den meisten Personen daher langfristig recht einfach, sobald sie „über den Berg sind“.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Rauchen aufhören

1. Wie kann man mit dem Rauchen aufhören, ohne zuzunehmen?

Das Rauchen von Zigaretten verbrennt Kalorien. Ohne Zigaretten sind dies etwa 200 Kilokalorien weniger pro Tag. Um dennoch nicht zuzunehmen, sollten Sie die Nahrungsaufnahme etwas einschränken: keine Schokolade, keine zuckerhaltigen Getränke! Dies fällt vielen Menschen schwer, da sie nun doppelt verzichten müssen.

2. Wann ist die schlimmste Zeit wenn man aufhört zu rauchen?

Rauchen aufhören Phasen: Die ersten Tage sind immer am schwierigsten. Im Körper befindet sich noch ein Rest von Nikotin, das der Körper nun verlangt. Allerdings geben Sie es ihm nicht, was zu Entzugserscheinungen führt. Je nach Ausprägung der Nikotinsucht kann diese Phase schwerer oder weniger schwer sein.

3. Was passiert, wenn man drei Tage nicht raucht?

Die durch das Rauchen beeinträchtigten Nerven erholen sich bereits nach dieser kurzen Zeit wieder. Am deutlichsten spüren Sie dies am Geruchs- und damit auch Geschmackssinn. Blumen in freier Natur oder den Geruch von gutem Essen nehmen Sie viel intensiver wahr.

4. Wie lange dauert der Entzug beim Rauchen?

Den rein körperlichen Entzug haben Sie nach rund 14 Tagen überwunden. Nach etwa drei Tagen kann kein Nikotin mehr im Blut nachgewiesen werden. Die psychische Abhängigkeit kann länger bestehen bleiben. Bis Sie diese Angewohnheit überwunden haben, kann es sechs bis zwölf Monate oder sogar noch länger dauern.

5. Wie kann man am besten mit dem Rauchen aufhören?

Rauchen aufhören Tipps: Setzen Sie den Vorsatz am besten direkt in die Tat um und schieben Sie es nicht vor sich her. Suchen Sie sich hierfür am besten einen Zeitpunkt, wo Sie wenig Stress und Belastung haben. Zudem sollten Sie sich bewusst machen, dass schrittweise Rauchen aufhören nicht funktioniert. Hören Sie von Anfang an direkt komplett auf mit dem Rauchen.

Es kann vielen helfen, eine Ersatzbefriedigung zu haben. Damit Sie nicht zunehmen, sollten Sie sich nicht immer zur Schokolade, sondern zu leckerem frischen Obst und Gemüse greifen. Eine gesunde Ernährung und viel trinken kann Ihnen helfen, vom Rauchen loszukommen. Bewahren Sie außerdem keine Zigaretten und Utensilien zum Rauchen auf, verräumen Sie alles oder werden Sie es gleich los. Außerdem kann es helfen, sich abzulenken und etwas zu unternehmen. Nutzen Sie zusätzlich die ausgeschütteten Glückshormone beim Sport.

Sparen Sie das nicht ausgegebene Geld und gönnen Sie sich etwas Schönes davon. Eine Belohnung kann helfen, durchzuhalten. Schaffen Sie es nicht aus eigener Hand, kann es Ihnen helfen, professionelle Unterstützung zu suchen oder Hilfsmittel wie Nikotinpflaster zu verwenden.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

Bildnachweise:

Copyright © RapidEye | ID: 154882576 | istockphoto.com

Copyright © Juanmonino | ID: 155142734 | istockphoto.com