Warum ist Sonnenschutz wichtig?

Fünf Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr reichen aus, um das Risiko zu erhöhen, an Hautkrebs zu erkranken. Doch auch eine über Jahre langsam und stetig aufgenommene UV-Strahlung ist nicht zu unterschätzen. Es sind vor allem die UVA-Strahlen, die bis in die sogenannte Lederhaut vordringen. Sie produzieren nicht nur freie Radikale, die die Haut vorzeitig altern lassen, sondern sorgen auch für eine Bräunung der Haut durch Sofortpigmentierung. UVA-Strahlen sind außerdem in der Lage, die Erbsubstanz unserer Haut zu schädigen. Insoweit gibt es drei Gründe, warum Sonnenschutz wichtig ist:

  • Vermeiden von Sonnenbränden
  • Senken des Risikos, an Hautkrebs zu erkranken
  • Schutz vor übermäßiger Faltenbildung, vorzeitiger Hautalterung und Schädigung des Bindegewebes

Ein ausreichender und regelmäßiger Sonnenschutz sowie eine begrenzte Aufenthaltsdauer in der Sonne sind geeignet, das Hautkrebsrisiko zu senken. Schutz vor UV-Strahlung hält die Haut elastisch, sodass einem Elastizitätsverlust vorgebeugt wird, der zu einer schnelleren Hautalterung und Faltenbildung führen und das Bindegewebe schädigen kann. Einen Sonnenbrand gilt es auch deshalb zu vermeiden, weil er mit schmerzhaften Begleiterscheinungen verbunden sein kann, zum Beispiel mit Schwellungen, Rötungen, Juckreiz und Blasenbildung.

Welche Schäden kann UV-Strahlung verursachen?

UV-Strahlung hat nicht nur Auswirkungen auf die Haut, sondern auch auf die Augen. Mögliche Folgen einer intensiven UV-Strahlung können ein Sonnenbrand, eine Sonnenallergie und Augenentzündungen sein. Doch die wichtigste, durch intensive UV-Strahlung bedingte Veränderung ist die Schädigung des Erbgutes, der sogenannten DNA. Sie heißt eigentlich Desoxyribonukleinsäure und befindet sich in den Zellen der Haut und der Augen. Die Wirkungen der UV-Strahlung können kurz- und langfristig auftreten. Akute Effekte an den Augen sind unter anderem Bindehautentzündung, Hornhautentzündungen sowie photochemische Netzhautschäden, während zu den langfristigen Veränderungen die Linsentrübung, der sogenannte Graue Star, gehört.

Sonnenschutz: Welche Produkte sind wichtig und worauf sollte ich achten?

Im Wesentlichen sind es drei Produkte, die für den Sonnenschutz wichtig sind:

  • Sonnenhut
  • Sonnenbrille
  • Sonnencreme

Sonnenschutz: Die Bedeutung des Sonnenhutes

Sonnenhüte sind ein wichtiger Schutz gegen die Sonneneinstrahlung im Freien. Durch ihre schattenspendende Funktion helfen Sie, Sonnenbrände und Sonnenstiche zu vermeiden. Sonnenhüte sind aus Stroh, Bast oder Stoff gefertigt. Der Vorteil eines Stroh- oder Basthutes gegenüber einem Stoffhut besteht in dem luftdurchlässigen Material und einer verbesserten Luftzirkulation. Alternativ zu einem Sonnenhut können Sie sich auch für ein Basecap oder für ein um den Kopf gebundenes Tuch entscheiden, das auch den empfindlichen Nackenbereich bedeckt. Durch die Bedeckung des Kopfes mit einem Sonnenhut reduzieren Sie die Gefahr eines Sonnenstichs. Beim Kauf sollten Sie auf das Material achten, auf den UV-Schutz sowie einen zusätzlichen Nackenschutz.

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Die Sonnenbrille als wirksamer Sonnenschutz

Eine Sonnenbrille bietet nur dann ausreichenden Schutz, wenn sie alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern herausfiltert. Sie erkennen diese Brillen an dem Hinweis „100 Prozent UV-Schutz“ oder der Aufschrift „UV 400“. Verpflichtend für Sonnenbrillen ist das CE-Zeichen. Das bedeutet, dass eine Sonnenbrille den geltenden EU-Richtlinien entspricht und einen UV-Schutz von mindestens 380 Nanometer aufweist. Für Orte, an denen eine intensive Sonnenstrahlung vorherrscht, zum Beispiel am Meer oder auch in hohen Berglagen, ist ein zusätzlicher Infrarotschutz empfehlenswert. Achten Sie darauf, dass die Sonnenbrille Ihre Augen möglichst vollständig abdeckt und nah an Ihren Augen liegt.

Woran erkenne ich eine gute Sonnencreme?

Ob eine Sonnencreme einen guten Sonnenschutz bietet, hängt maßgeblich vom eingesetzten UV-Filter ab. Gut ist ein UV-Filter, wenn er diese Eigenschaften aufweist:

  • Er dringt nicht in die Haut ein.
  • Er löst keine Allergien aus.
  • Er ist photostabil, sodass er in der Sonne nicht zerfällt.
  • Er hat keine Nebenwirkungen in Bezug auf den körpereigenen Stoffwechsel.

Neben den Inhaltsstoffen finden Sie Angaben über den UV-Schutz auf der Verpackung der Sonnencreme. Der ausgewiesene Lichtschutzfaktor bezieht sich lediglich auf die UVB-Strahlung, nicht jedoch auf die UVA-Strahlung. Bei UV-Filtern wird zwischen chemischen beziehungsweise organischen und mineralischen Filtern differenziert. Während mineralische Filter kleine Partikel aus Titaniumdioxide oder Zink sind und das Sonnenlicht auf der Haut reflektieren, wandeln chemische Filter UV-Strahlen in Wärme um. Mineralische Filter wie Zinkoxid oder Titaniumdioxid sind grundsätzlich unbedenklich.

Sonnenschutz: Wie creme ich mich richtig ein?

Ausreichenden Sonnenschutz haben Sie mit einer Sonnencreme nur, wenn Sie sich richtig eincremen. Verwenden Sie bei großen Hautflächen wie dem Rücken, den Beinen und dem Bauch ausreichend Sonnencreme. Für den gesamten Körper brauchen Sie eine ungefähre Menge in der Größe eines Golfballes. Vergessen Sie beim Eincremen nicht den Handrücken, die Ohren sowie die Innen- beziehungsweise Hinterseiten Ihrer Arme. Je mehr Sie die Sonnencreme in die Haut einreiben, umso mehr nimmt der Sonnenschutz der Sonnencreme ab. Insoweit ist es sinnvoll, die Sonnencreme lediglich als dünnen Film auf die Haut aufzubringen. Sofern Sie ein Sonnenspray verwenden, sollten Sie zwei- bis dreimal nachsprayen. Erst dann haben Sie einen ausreichenden Sonnenschutz erreicht. Im Idealfall verwenden Sie eine wasserfeste Sonnencreme. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Schutzschicht nach dem Schwimmen und Abtrocknen bestehen bleibt. Vielmehr stellt sie sicher, dass trotz Schwitzens der Sonnenschutz erhalten bleibt.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Sonnenschutz

1. Wie oft am Tag mit Sonnencreme eincremen?

Regelmäßiges Ein- und Nachcremen sind wichtig, damit der Sonnenschutz durchgängig bestehen bleibt. Im Idealfall tun Sie das alle zwei Stunden, wenn Sie sich im Freien aufhalten. Anderes gilt, wenn Sie Tätigkeiten in geschlossenen Räumen nachgehen. Glasscheiben sind kein Hemmnis für UV-Strahlen, wobei einmaliges Eincremen morgens ausreicht. Sofern Sie in einem See, am Meer oder im Freibad schwimmen gehen, sollten Sie sich immer dann eincremen, wenn Sie aus dem Wasser kommen.

2. Ist es gut jeden Tag Sonnencreme zu benutzen?

Sie können Sonnencreme bedenkenlos jeden Tag verwenden. Da UV-Strahlen auch Wolken durchdringen, sollte die Verwendung von Sonnenschutz in den Sommermonaten zum täglichen Ritual werden. Sofern Sie zusätzlich zur Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor ein weiteres Hautpflegemittel auftragen, verliert der Sonnenschutz an Wirksamkeit.

3. Wie lange vor dem Aufenthalt in der Sonne eincremen?

Cremen Sie sich mindestens 15 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien oder dem Sonnenbad ein. Dann hat die Sonnencreme ausreichend Zeit, in die Haut einzuziehen, zu trocknen und ihre volle Wirkung zu entfalten. Nur wenn Sie sich an diese Zeitvorgabe halten, können Sie sicher sein, bestmöglich vor UV-Strahlen geschützt zu sein.

4. Wie lange kann ich mit Sonnenschutz draußen bleiben?

Ziel des Sonnenschutzes ist, einen Sonnenbrand zu vermeiden, der den Zellen schadet. Je heller der Hauttyp ist, umso größer ist die Gefahr eines Sonnenbrandes. Umgekehrt ist der Aufenthalt im Freien und in der Sonne wichtig für die Bildung von lebensnotwendigem Vitamin D. Gehören Sie beispielsweise mit einer hellen Haut zu Hauttyp 1, können Sie sich rund 15 Minuten ohne Sonnenschutz im Freien aufhalten. Mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 erhöht sich dieser Wert auf 300 Minuten.

5. Öl, Creme, Spray oder Gel: Welche Textur soll ich wählen?

Welche Textur die richtige ist, hängt von Ihrem persönlichen Empfinden und von Ihrem Hauttyp ab. Sonnenschutzöl und Sonnenschutzcremes eignen sich für Menschen mit trockener Haut. Ein Sonnenschutzgel kommt ohne Fette aus, sodass es für Menschen mit Akne oder einer Sonnenallergie empfehlenswert ist. Sonnschutzsprays sind eine gute Lösung für schwer zugängliche Körperregionen sowie für Menschen mit Glatze oder schütterem Haar.

6. Welche Körperpartien muss ich besonders intensiv schützen?

Wichtig ist, die Haut im Frühjahr durch Sonnenschutz langsam an die sich steigernde Sonnenintensität zu gewöhnen. Dennoch gibt es einige Körperpartien, die empfindlicher als andere auf intensive Sonneneinstrahlung reagieren. Dazu gehören der Bauch, der Rücken und der Po. Gleiches gilt vor allem für Kinder, deren Haut sehr viel zarter und empfindlicher ist als die von Erwachsenen.

7. Ist Sonne trotz Sonnencreme schädlich?

Sonnenschutz schützt überwiegend vor UVB-Strahlung, während die UVA-Strahlen trotzdem in die Haut eindringen und das Hautkrebsrisiko erhöhen können. Umso wichtiger ist der Lichtschutzfaktor, dessen Schutz mit steigendem Lichtschutzfaktor höher ausfällt.

8. Was passiert, wenn ich mich nicht mit Sonnencreme schützen?

Wenn Sie sich nicht mit Sonnencreme schützen, werden Sie früher oder später einen Sonnenbrand bekommen. Je nach Hauttyp variiert die Eigenschutzzeit:

  • Typ 1: Sehr heller Teint und helle Augen, weißblondes oder rotblondes Haar, manchmal Sommersprossen, Eigenschutzzeit (Fettdruck) 3 bis 10 Minuten
  • Typ 2: Heller Teint und helle Augen, blonde Haare und manchmal Sommersprossen, Eigenschutzzeit (Fettdruck) 10 bis 20 Minuten
  • Typ 3: Mittlerer Teint sowie helle oder dunkle Augen, dunkelblondes bis braunes Haar, Eigenschutzzeit (Fettdruck) 20 bis 30 Minuten
  • Typ 4: Dunkler Teint und dunkle Augen, dunkelbraune bis schwarze Haare, Eigenschutzzeit (Fettdruck) rund 45 Minuten.
9. Sonnenschutz – wie am besten eincremen?

Je mehr die Sonnencreme in die Haut eingerieben wird, umso geringer fällt der Sonnenschutz aus. Tragen Sie stattdessen Sonnencreme als dünnen Film auf, sodass sich die volle Schutzwirkung entfalten kann.

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