Dieser Artikel soll Ihnen wertvolle Unterstützung gegen das bekannte Phänomen der Müdigkeit nach dem Mahl schenken und ist für alle gedacht, die die klassische Müdigkeit nach dem Essen bekämpfen möchten. Wenn Sie vermuten, dass diese Müdigkeit eventuell Krankheitswert haben könnte, besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt. Der Hausarzt, der Sie gut kennt, ist dafür genau der richtige Ansprechpartner. Wenn alles in Ordnung ist, kann auch er Ihnen ein paar Tipps rund um die Müdigkeit nach dem Essen geben.

Postprandiale Müdigkeit: Was bedeutet das?

Sie meinen, der Begriff „postprandiale Müdigkeit“ klingt schon so wie eine Krankheit? Keine Angst! Das ist nicht der Fall. „Postprandial“ ist ein lateinischer Ausdruck, der einen bestimmten Zustand schildert. „Post“ bedeutet „nach“ und „prandial“ bedeutet „die Mahlzeiten betreffend“. Es geht also um nichts anderes als um einen Zustand, der nach dem Essen eintritt. Postprandiale Müdigkeit ist also das Phänomen, das nach den Mahlzeiten auftritt und viele Menschen in ihrem Tagesablauf behindern kann.

Es gibt auch noch andere Bezeichnungen für diese Art von Müdigkeit, die Sie vielleicht kennen. Mediziner verwenden gelegentlich auch den Ausdruck „postprandiale Somnolenz“. „Somnolenz“ heißt nichts anderes als „Schläfrigkeit“ und beschreibt die Tatsache, dass wir nach dem Essen müde sind, ebenfalls bestens. Wie bei vielen Dingen, die unser Körper tut, gibt es auch für die Müdigkeit nach dem Essen ein paar humorvolle umgangssprachliche Ausdrücke. So wird vom „Fresskoma“, vom „Schnitzelkoma“ und vom „Suppenkoma“ gesprochen.

Und auch die Tatsache, dass wir ein Mittagsschläfchen benötigen, hängt mit der postprandialen Müdigkeit zusammen. Dieser Begriff reicht bis zu unseren Vorfahren zurück. Diese mussten in der Regel körperlich hart arbeiten. Das Mittagessen war daher eine üppige Stärkung zur Halbzeit des Arbeitstages. Das Mittagsschläfchen wurde dann gleich aus zwei Gründen wichtig: zum einen, um sich von der anstrengenden Tätigkeit auszuruhen, zum anderen, weil die Menschen nach dem Essen müde wurden.

Sie interessieren sich vor allem dafür, welche Ursachen diese Art von Müdigkeit hat und was Sie dagegen tun können? Dies wird Ihnen in den nächsten Kapiteln erläutert.

Müde nach dem Essen? Das ist die Ursache!

Alle Bewegungen und Prozesse des Stoffwechsels, die unseren Körper ausmachen, brauchen eine ausreichende Durchblutung der jeweiligen Strukturen. Doch die Blutmenge dafür ist begrenzt. Das bedeutet, dass unser Blut immer dorthin wandert, wo es am meisten gebraucht wird. Ein gutes Beispiel: Wenn wir hart arbeiten oder Sport machen, wandert die freie Blutreserve in die Muskulatur, um diese gut zu durchbluten und besonders leistungsfähig zu machen. Das Gleiche gilt auch, wenn wir essen. Denn dann ist es die Verdauung der Nahrung, die die aktuelle Hauptaufgabe des Organismus darstellt. Das Blut wandert also in den Bereich von Magen und Darm. Dort können die Verwertung der Nährstoffe und der Weitertransport der Nahrung bis zum Stuhlgang erfolgen. Das dafür eingesetzte Blut steht dann aber beispielsweise den Muskeln und dem Gehirn nicht wie gewohnt zur Verfügung. Die Folge: Wir sind nach dem Essen müde – sowohl körperlich als auch geistig.

Exkurs: Essen und Schwimmen

Dieser ganz natürliche Vorgang ist im Übrigen auch der Grund, warum wir nach dem Essen eine Pause einlegen sollen, ehe wir zum Baden und Schwimmen in einen Pool oder ins Meer gehen. Denn das Verdauen von Nahrung entzieht das Blut nicht nur den Muskeln, sondern auch dem wichtigen System von Herz und Kreislauf. Und genau diese beiden Systeme werden beim Schwimmen besonders benötigt. Deshalb kann es gefährlich sein, wenn Sie nach dem Essen in die erfrischenden Fluten springen und eine Runde schwimmen wollen. Sogar in den Baderegeln ist übrigens traditionell verankert, dass Sie mit vollem Magen nicht ins Wasser dürfen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie eventuelle Vorerkrankungen bezüglich des Herzens haben sollten. Geben Sie diese wichtige Baderegel gerne auch Ihren Kindern und Enkeln weiter!

Nach dem Essen sollst du …

Nun wissen Sie also genau, was dahinter steckt, wenn Sie nach dem Essen müde sind. Doch das nutzt zunächst nichts, wenn Sie durch den Chef keine zwei Stunden Mittagspause bekommen oder wenn um ein Uhr schon die Enkelkinder auf der Matte stehen, um bespaßt zu werden. Was also können Sie tun, wenn Sie nach dem Essen müde sind und dennoch entweder beruflich oder privat leistungsfähig sein sollten?

„Nach dem Essen sollst du ruh’n oder 1000 Schritte tun.“ Diese Weisheit ist ein echter Klassiker, aber gilt noch heute. Und es sagt Ihnen genau, was zu tun ist, wenn Sie nach dem Essen keine Zeit haben, sich hinzulegen. Das Geheimnis dafür, nach dem Essen nicht müde, sondern fit zu sein, ist also tatsächlich die Bewegung. Wie bereits oben erwähnt, ist Schwimmen keine gute Idee, aber es gibt viele andere Optionen der Aktivität.

Müde nach dem Essen? Diese Aktivitäten sind ideal:

  • Spazierengehen
  • Leichtes Radfahren
  • Entspanntes Nordic Walking
  • Lockere Gymnastik – idealerweise am offenen Fenster

Diese Liste zeigt Ihnen zwei Dinge: Zum einen sollten Sie nur leichte Aktivitäten ausführen, um den Kreislauf nicht zu belasten. Denn das Ziel der Bewegung ist es, die Verdauung anzukurbeln und zu unterstützen. Das entlastet und macht schneller fit. Zum anderen ist es empfehlenswert, die Aktivität unter freiem Himmel durchzuführen. An der frischen Luft zu sein, vertreibt auch die geistige Müdigkeit und ist gut für das Immunsystem.

Essen und Job

Wenn Sie berufstätig sind, kennen Sie vielleicht den folgenden Spagat: Sie haben in der Mittagspause großen Hunger und möchten am liebsten Berge verdrücken. Auf der anderen Seite wollen Sie nach dem Mittagessen aber genauso leistungsfähig sein wie vorher. Zwei Strategien sind ideal, damit Sie nach der Pause nicht müde sind:

1. Snacks statt üppiger Mahlzeiten

Es gibt eine Menge nährstoffreicher Snacks, die nach dem Essen nicht müde machen und dennoch sättigen. Das Vollkornbrötchen mit Käse und Gurke, der Haferflockenriegel oder die Cornflakes mit Banane sind ideale Kost für zwischendurch.

2. Meal Prep

Das Vorbereiten von Mahlzeiten für einen ganzen Tag (oder sogar für mehrere Tage) ist etwas, was aus der Sportlerszene kommt. Die Athleten bereiten alle Speisen, Snacks und Salat selbst zu. Das hat den großen Vorteil, dass sie genau wissen, was in den einzelnen Speisen steckt. Auch Sie können Meal Prep nutzen – und anstatt Kantinenessen gesunde Mahlzeiten vorbereiten, die nach dem Essen nicht müde machen.

Nach dem Essen müde – das geht auch den Kolleginnen und Kollegen so? Starten Sie zwei- oder dreimal in der Woche einen kleinen Pause-Walk zusammen!

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Das Frühstück des Kaisers

„Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettelmann“ – die alte Weisheit sollten auch alle diejenigen beherzigen, die nach dem Essen nicht müde sein wollen. Beim Frühstück sollten Sie also tüchtig Energie tanken – dennoch leichte Kost. Zerealien aus Vollkorn machen nachhaltig satt. Selbstgemachte Marmeladen ohne Zuckerzusatz liefern durch den Fruchtzucker Energie, frisches Obst steuert die wichtigen Vitamine bei.

Tipps und Tricks zum Mittagessen

Das Mittagstief der postprandialen Müdigkeit vermeiden Sie vor allem dann, wenn diese Mahlzeit nicht zu üppig und schwer gestaltet wird. Auch hier ist es sinnvoll, Mahlzeiten vorzubereiten oder zumindest einen Plan zu schreiben. Dann tappen Sie nicht in die Falle, sich schnell ein Fertiggericht in die Mikrowelle zu stellen. Scheuen Sie den Großeinkauf nicht – auch wenn Sie nicht mehr so fit sind. Beim Einkauf kann Sie jemand unterstützen.

Müdigkeit nach dem Essen? Durch diese Tricks vermeiden Sie sie:

  • Ausreichend trinken
  • Gut kauen
  • Obst und Gemüse bevorzugen
  • Fettes und schwer Verdauliches vermeiden
  • Nach dem Essen einen kurzen Spaziergang machen. Trauen Sie sich aus Ihrer Wohnung – selbst wenn Sie an einen Treppenlift angewiesen sind.

Abends richtig essen

Nach dem Essen müde? Das ist abends doch egal, oder? Dies ist ein fataler Irrtum. Denn wer mit einem üppigen Abendessen ins Bett geht, schläft meist nicht gut. Denn der Körper, der sich nachts eigentlich erholen sollte, muss nun Schwerstarbeit leisten, um die ganze Verdauung abzuwickeln. Besser ist es, durch Frühstück, Mittagessen und diverse Snacks die gesunde Ernährung sicherzustellen und abends weniger zu essen. Das unterstützt im Übrigen Diäten, falls Sie übergewichtig sein sollten.

Müde nach dem Essen? Welche Lebensmittel sind Müdemacher?

Tatsächlich gibt es eine Reihe von (durchaus auch ungesunden) Lebensmitteln, die die Eigenschaft besitzen, dass sie nach dem Essen müde machen. Studieren Sie die Liste, die längst nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:

  • Fett (Fleisch, Sahne, Butter, Croissants, Tiramisu, Torten)
  • Frittiertes (Pommes Frites, Backfisch, Schnitzel)
  • Süßigkeiten (Chips, Vollmilchschokolade, Haselnusscremes, Erdnussflips)
  • Weißmehlprodukte – hier erfahren viele extreme Müdigkeit nach Kohlenhydraten (Toast, Brötchen, Baguette)
  • Alkohol

Ein guter Tipp in Sachen Energie sind der proteinreiche Skyr, vitaminreiche Zitrusfrüchte und scharfer Ingwer, Zartbitterschokolade, Vollkorn, Nüsse und Bananen.

Den Blutzuckerspiegel konstant halten

Wichtig, damit Sie nach dem Essen nicht müde sind und optimal Energie für den Tag haben: Achten Sie auf Ihren Blutzuckerspiegel. Er ist ein wichtiger Faktor dafür, dass wir den ganzen Tag über die Energie haben, die wir benötigen. Jede Mahlzeit erhöht den Spiegel. Doch es ist das A und O, dass diese Erhöhung nicht ein kurzzeitiges Hoch ist, sondern ein dauerhafter Anstieg. Um das zu verwirklichen, essen Sie statt Zucker und kurzkettiger Kohlenhydrate lieber Speisen, die langfristig sättigen. Denn ein schneller Anstieg des Blutzuckers bewirkt Heißhungerattacken und Müdigkeit – also das, was es zu vermeiden gilt.

Wertvolle Unterstützung von Profis nutzen

Wenn Sie immer nach dem Essen müde sind und Unterstützung vom Spezialisten schätzen, gibt es einige Möglichkeiten. Sie können dieses Thema mit dem Hausarzt oder einem Heilpraktiker besprechen, aber auch einen Ernährungsberater konsultieren. Wenn Sie in Sachen Internet fit sind, googeln Sie einmal nach dem Thema „nach dem Essen müde“. Sie finden dann zum Beispiel Listen von Lebensmitteln, die nicht so müde machen. Drucken Sie sich diese aus und nehmen Sie dieses als Basis für Ihren Einkaufszettel oder individuellen Speiseplan.

Auch Sport bietet wertvolle Unterstützung. Im gesundheitsorientierten Fitnessstudio, dem Fitnesskurs der VHS oder dem Yoga-Unterricht werden meist auch wichtige Themen rund um die richtige Ernährung thematisiert.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema „Müde nach dem Essen“

1. Warum muss ich nach dem Essen schlafen?

Je üppiger ein Essen ist, umso mehr Verdauungsarbeit muss der Körper leisten. Die Energie, die er dabei aufwendet, zieht er von anderen Partien ab. Deshalb sind wir nach dem Essen müde – besonders dann, wenn wir viel und schwer Verdauliches gegessen haben.

2. Welche Krankheit macht müde?

Manchmal sind Menschen einfach nur nach dem Essen müde. Manchmal ist Müdigkeit aber auch Hinweis auf eine Krankheit oder einen Mangel von Mineralstoffen. Typische Ursachen von Müdigkeit sind unter anderem alle Infekte, Fehlfunktionen der Schilddrüse, Herzkrankheiten oder Störungen des Stoffwechsels, etwa Diabetes mellitus.

3. Was tun gegen postprandiale Müdigkeit?

Machen Sie einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Das aktiviert sowohl die Verdauung als auch den Geist. So sind Sie schnell wieder fit für Alltag oder Beruf.

4. Was fehlt mir, wenn ich müde bin?

Dafür gibt es viele Gründe. Meistens fehlt nur Schlaf oder Sie haben zu viel gegessen. Auch ein Eisenmangel macht müde. Das Gleiche gilt für Infekte, Schilddrüsenprobleme und viele andere Erkrankungen.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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