Wer darf sich wo testen lassen? Übernimmt die Krankenversicherung den Corona-Test? Wie teuer ist so ein Test eigentlich? Diese und andere Fragen beantworten wir Ihnen gerne in diesem Artikel.

Corona-Test – so geht’s

Es gibt in Deutschland verschiedene Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Unter anderem können Sie einfach einen Ihnen vertrauten Arzt, z.B. Ihren Hausarzt aufsuchen. Sie sollten sich aber unbedingt vorab telefonisch anmelden, damit die Praxis gewährleisten kann, dass ein geringes Ansteckungsrisiko für andere Patienten besteht. Außerhalb der ärztlichen Sprechzeiten können Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 anrufen. Der Arzt bzw. die Ärztin entscheidet nach dem Telefonat, ob ein Test auf das Coronavirus sinnvoll erscheint. Dann übernehmen an dieser Stelle die Krankenkassen die Kosten für den Test. Auch das Gesundheitsamt führt Corona-Tests durch.

Neben Arztpraxen und dem Gesundheitsamt führen auch sogenannte städtische Teststellen und mobile Dienste Corona-Tests durch. Manche Städte, wie beispielsweise die Stadt Düsseldorf, bieten auch Walk-in- oder Drive-in-Tests an. Dort können Sie ohne Termin erscheinen und sich schnell und unkompliziert testen lassen.

Egal wo Sie sich testen lassen, der Ablauf ist in der Regel immer gleich. Mit einem Wattestäbchen wird eine Probe aus dem Rachenraum, der Nase oder dem Mund entnommen. Die Probe wird dann in einem Diagnostiklabor auf das Coronavirus geprüft.

Wie wird das Virus nachgewiesen?

Das Labor ermittelt einen direkten Nachweis des Erregers. Dies wird mit einem sogenannten PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion) überprüft. Dabei werden Bestandteile des Erbguts des Virus über molekulare Testverfahren ermittelt. Diese Art der Testung gilt als Standard in Deutschland und wird von Experten derzeit als die zuverlässigste Methode angesehen. Andere Methoden wie ein Antigen-Test, der innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis liefert, sind, nach aktuellem Stand, weniger genau. Daher ist diese Testart in der Teststrategie für Deutschland nicht vorgesehen. Bei schweren Krankheitsverläufen wird auch ein Röntgenbild der Lunge zur Diagnose verwendet. Die Kapazitäten der PCR-Tests werden seit März kontinuierlich erweitert, sodass es keine Engpässe gibt.

Reiserückkehrer

Wir haben in unserem Ratgeber bereits darüber berichtet, wie schön Urlaub in Deutschland sein kann. Viele Menschen zieht es trotzdem in die Ferne bzw. über die Landesgrenzen hinaus. Da die Grenzen wieder regulär geöffnet sind, spricht generell natürlich auch nichts gegen Reisen ins Ausland. Jedoch gibt es einige Regeln zu beachten. Neben Quarantäneregelungen für Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten, sollen großflächige Tests eine Ausbreitung durch Reiserückkehrer vermeiden bzw. reduzieren. Bei Flugreisen werden die Tests direkt am Flughafen durchgeführt. Wenn Sie aus einem Risikogebiet einreisen, ist der Test verpflichtend. Teilweise werden auch Corona-Tests aus dem Ausland in Deutschland anerkannt. Der Test muss in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem sonstigen durch das Robert Koch-Institut unter https://www.rki.de/covid-19-tests aufgeführten Staat, sowie höchstens 48 Stunden vor der Einreise nach Deutschland, durchgeführt worden sein. Es ist empfehlenswert, sich fünf bis sieben Tage nach dem ersten Testergebnis erneut auf Corona testen zu lassen. Der Test immer nur eine Momentaufnahme. Es kann durchaus sein, dass sich das Ergebnis innerhalb der Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen auf ein positives Ergebnis ändert.

Sie können sich nach einer Reise, egal ob aus einem Risikogebiet oder einem Nicht-Risikogebiet, kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Seit dem 01.08.20 werden die Kosten für einen Corona-Test, der bis zu 72 Stunden nach der Einreise erfolgt, erstattet. Das Gleiche gilt für einen Wiederholungstest, der ein paar Tage später stattfindet. Ihre Einreise können Sie durch Dokumente wie einen Boarding-Pass oder eine Hotelrechnung nachweisen.

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Test ist positiv. Was nun?

Wenn Sie positiv auf Corona getestet wurden, sind Sie verpflichtet sich mindestens 14 Tage in Quarantäne zu begeben. Das Labor, welches Sie getestet hat, ist verpflichtet das positive Ergebnis dem Gesundheitsamt zu melden. Da momentan noch keine zuverlässigen Informationen darüber vorliegen, wie lange eine infizierte Person ansteckend ist, entscheidet das zuständige Gesundheitsamt über die Beendung der Quarantäne.

Wie viel kostet ein Corona-Test?

Die Kosten für Corona-Tests werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Wie bereits erwähnt, können Reiserückkehrer sich testen lassen. Daneben können Sie sich ebenfalls testen lassen, wenn Sie die typischen Symptome für Corona aufweisen, Kontakt zu einer mit dem COVID-19 infizierten Person hatten, Sie ein Patient in einer Reha oder ähnlichen Einrichtungen sind oder in einer Region mit einer hohen Zahl an Neuinfektionen wohnen. Unbedingt zum Test gehen sollten auch Personen, die eine entsprechende Warnmeldung ihrer Corona-Warn-App erhalten haben. Interessant ist auch, dass wenn der Test durch den öffentlichen Gesundheitsdienst veranlasst wurde, die gesetzliche Krankenversicherung auch die Kosten bei Personen, die privat oder nicht versichert sind, erstattet.

Testen ohne Anzeichen wird jedoch vom Robert-Koch-Institut eindeutig nicht empfohlen. Es kann zu Messfehler kommen und vermittelt außerdem Ihnen und Ihrer Umgebung ein falsches Sicherheitsgefühl, welches zur Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Hygienemaßnahmen beiträgt. Wenn Sie Zweifel haben, ob Sie sich testen lassen sollten, kann Ihnen die neue CovApp helfen. Die Anwendung enthält einen Fragebogen, der Ihnen zeigt, ob der Besuch bei einer Untersuchungsstelle sinnvoll ist.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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