Ein wichtiger Hinweis: Auch wenn Bauchschmerzen meist eher harmlose und durchaus natürliche Ursachen haben, gibt es natürlich ernstere Ursachen. Deshalb sollten Sie Bauchschmerzen nicht selbst behandeln, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome ebenfalls zutreffen:

  • besonders heftige Bauchschmerzen
  • Fieber
  • Kreislaufprobleme und Blässe
  • harter und gespannter Bauch
  • Blut im Stuhl
  • blutiges Erbrechen
  • Atemnot
  • Stuhl- oder Harnverhalt
  • unstillbares Erbrechen
  • mehrtägige Durchfälle

Solche Symptome sollten entweder durch den Hausarzt oder die Klinik abgeklärt werden. Wenn Sie oder einer Ihrer Angehörigen unangenehme, aber vergleichsweise harmlose Arten von Bauchschmerzen haben, finden Sie in diesem Ratgeber wertvolle Tipps, dagegen vorzugehen.

Welche Organe machen Bauchschmerzen?

Natürlich möchten viele Menschen wissen, durch welche Struktur unter ihrer Bauchdecke denn nun eigentlich die Bauchschmerzen kommen könnten. Deshalb folgt nun ein kleiner Überblick, der die Lokalisierung der Organe beschreibt. Es stellt nämlich bereits einen wichtigen Hinweis dar, ob Bauchschmerzen aus dem Ober-, Mittel- oder Unterbauch stammen beziehungsweise ob diese von Ihnen eher rechts, links oder mittig spürbar sind.

Oberbauch

Folgende Organe und Strukturen sind dort angesiedelt:

  • Magen
  • Zwölffingerdarm
  • Teile von Dick- und Dünndarm
  • Leber
  • Galle
  • Bauchspeicheldrüse
  • Milz
  • Zwerchfell
Mittlerer Bauch

Folgende Organe und Strukturen sind dort beheimatet:

  • Nabel
  • Teile von Dick- und Dünndarm
  • Blinddarm
  • Nieren

Unterbauch

Folgende Organe befinden sich dort:

  • Blase
  • Harnwege
  • Teile des Dickdarms
  • Enddarm
  • Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter
  • Prostata

Trotz der Kenntnis der Anatomie sind Bauchschmerzen dennoch nicht grundsätzlich leicht zuzuordnen. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe. Zum einen haben zahlreiche Organe beziehungsweise Beschwerden die Tendenz auszustrahlen. Probleme aus den Bereichen von Magen oder Bauchspeicheldrüse können sich als Rückenschmerzen zeigen. Typisch für Gallenprobleme ist es beispielsweise, dass die Beschwerden vom rechten Oberbauch in die gleichseitige Schulter wandern. Der zweite Grund, warum Bauchschmerzen schwer lokalisierbar sein können, ist, dass das Bauchfell gereizt werden kann, sodass die Beschwerden den ganzen Bauch betreffen. Sollte beispielsweise eine Entzündung des Dickdarms vorliegen, sind die Bauchschmerzen ebenfalls großflächiger.

Gut zu wissen: Blähungen – also nichts anderes als Luftansammlungen – wandern naturgemäß und haben daher ebenfalls die Tendenz einer schwierigen Lokalisierbarkeit. Wenn Sie Blähungen haben und vorsichtig auf den Bauch drücken, können Sie spüren, dass die Bauchschmerzen fast den gesamten Bauchbereich umfassen.

Achtung – der weibliche Herzinfarkt

Leider wissen noch zu wenige Frauen, dass der weibliche Herzinfarkt durchaus durch andere Symptome charakterisiert sein kann als der Herzinfarkt bei Männern. Frauen, die einen Herzinfarkt haben, vermuten nicht selten eine Art Magenverstimmung. Die Schmerzen des Infarkts strahlen oft aus – in den Bauchraum, in den Rücken, in die Schulter, ja sogar in den Bereich des Kiefers. Deshalb gilt: Plötzliche, starke oder von ungewöhnlichen Symptomen begleitete Bauchschmerzen sollten Sie durch den Hausarzt oder eine Klinik abklären lassen. Das ist vor allem dann von hoher Bedeutung, wenn bezüglich eines Herzinfarkts eventuelle Risikofaktoren vorhanden sein sollten, beispielsweise Übergewicht, Arteriosklerose, Diabetes, familiäre Vorbelastung oder zu viel privater oder beruflicher Stress.

Essen und Bauchschmerzen – der Klassiker

Diesen Zusammenhang kennt wahrscheinlich jeder von uns. Unser gut organisiertes, aber manchmal eben auch empfindliches System von Magen und Darm reagiert, wenn wir zu viel, zu fett, zu süß oder zu scharf gegessen haben. Auch Alkohol, die Unverträglichkeit bestimmter Speisen oder besonders blähende Nahrung sind typische Ursachen, die ab und zu einmal Bauchschmerzen auslösen können. Das Gute daran: Meist lässt sich dann die Ursache nachvollziehen und idealerweise künftig vermeiden. Um die korrekte Verdauung – insbesondere nach üppigen Mahlzeiten – ist auch heute noch ein altes Sprichwort gültig: „Nach dem Essen sollst du ruh’n oder 1000 Schritte tun“.

Die große Gruppe der Unverträglichkeiten

Viele Menschen, die ständig Bauchschmerzen haben, erhalten nach einer Odyssee von Arztbesuchen die Diagnose einer Unverträglichkeit. Besonders bekannt sind in diesem Kontext:

  • Laktoseintoleranz = Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker
  • Fructoseintoleranz = Unverträglichkeit gegenüber Fruchtzucker
  • Histaminintoleranz = Unverträglichkeit gegenüber dem Stoff Histamin
  • Sorbitintoleranz = Unverträglichkeit gegenüber dem Stoff Sorbit
  • Zöliakie = Unverträglichkeit gegenüber Gluten, dem Klebereiweiß aus dem Weizen

Aus solchen Unverträglichkeiten kann sich zunächst ein negativer Kreislauf entwickeln. Denn wenn Menschen, die oft Bauchschmerzen haben, versuchen, sich gesünder zu ernähren, kann dieser Schritt das genaue Gegenteil bewirken: Denn das Müsli mit Milch und frischen Früchten verstärkt die Symptomatik unter Umständen, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber Milch- oder Fruchtzucker vorhanden ist. Sollten Beschwerden also dauerhaft sein, empfiehlt es sich, ein Ernährungstagebuch zu führen, um herauszufinden, gegenüber welchen Lebensmitteln oder Stoffen eventuell Unverträglichkeiten bestehen.

Ein wichtiger Unterschied: Nicht selten verwechseln Betroffene die beiden unterschiedlichen Krankheitsbilder von Unverträglichkeit und Allergie. Der Unterschied sollte bekannt sein. Eine Lebensmittelunverträglichkeit bedeutet, dass etwas nicht vertragen wird. Die Allergie ist eine Reaktion des Körpers auf einen vermeintlich harmlosen Stoff, der aber vom Immunsystem als gefährlicher Eindringling gewertet wird. Dies kann unter umständlich gefährlich sein und ist der Grund, weshalb zahlreiche Lebensmittel als Aufschrift den Hinweis „Kann Spuren von Nüssen, Sellerie etc.“ enthalten. So werden Allergiepatienten gewarnt, um teilweise hohe gesundheitliche Risiken vermeiden zu können.

Wenn Bauchschmerzen kein Einzelfall sind: der Reizdarm

Das Thema Reizdarm ist heute erfreulicherweise bekannter als früher. Das ist gut so, denn viele Menschen, deren Bauchschmerzen durch eine handfeste medizinische Diagnose nicht begründbar sind, landeten bereits in der Schublade einer psychosomatischen Störung. Doch tatsächlich ist der Darm und übrigens auch der Magen ein Organ, das durch unterschiedlichste äußere und innere Einflüsse aus dem Gleichgewicht geraten kann.

So etwas kennen Sie sicher: Bauchgrummeln vor einer Prüfung, Magenschmerzen durch Stress, Durchfall durch geänderte Ernährung während des Urlaubs. Die besondere Herausforderung, die der Reizdarm mit sich bringt, ist abhängig von Tagesform und aktueller Lebenssituation. Manchmal haben die Betroffenen wochenlang Probleme, dann ist alles okay, ohne dass die Ernährung oder andere Faktoren verändert wurden. Patientinnen und Patienten, die einen Reizdarm haben, können sich also weniger auf diese Symptomatik einstellen als solche, die beispielsweise durch das Weglassen von Lebensmitteln auf Unverträglichkeiten reagieren.

Neben Bauchschmerzen sind die Besserung von Beschwerden nach dem Stuhlgang und ein meist unerklärlicher Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung Symptome, die für einen Reizdarm sprechen. In einigen Fällen wird der Reizdarm zudem durch Schlaflosigkeit, depressive Verstimmungen oder andere unspezifische Symptome begleitet.

Für die Diagnose wichtig: Der Reizdarm ist weder durch Ultraschall noch eine Untersuchung des Blutes diagnostizierbar. Er stellt eine sogenannte Ausschlussdiagnose dar. Das bedeutet: Erst wenn der Arzt durch geeignete Untersuchungen mögliche Krankheiten ausschließen kann und bestimmte Symptome zutreffen, gilt die Diagnose des Reizdarms als gesichert.

Bauchschmerzen durch Infektionen

Bakterien, Viren, Pilze und Co. können ebenfalls Bauchschmerzen auslösen. Einige der klassischen Beispiele dafür sind unter anderem:

  • Noroviren
  • Rotaviren
  • Salmonellen
  • Yersinien
  • Legionellen
  • Staphylokokken
  • Chlostridien

Solche Erreger, die eine Infektion von Magen und Darm auslösen, können sich auf der jeweiligen Nahrung befinden und so verzehrt werden. Besonders typisch ist aber die Ansteckung durch andere Personen. Einige Infektionskrankheiten aus dieser Liste sind deshalb meldepflichtig, denn Sie können eine Epidemie auslösen.

Diese Infekte von Magen und Darm sind durch eine für die Betroffenen unangenehme Gemeinsamkeit gekennzeichnet: Sie haben einen recht heftigen Verlauf. Das bedeutet, dass die Symptome nach der jeweiligen Inkubationszeit – also der Zeitspanne zwischen dem Infizieren und dem Ausbruch der Symptome – sehr ausgeprägt sind.

Solche Symptome sind:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfälle
  • Kreislaufprobleme durch den vom Durchfall verursachten Flüssigkeitsmangel
  • teilweise Fieber

Die Symptomatik der meisten Infekte verbessert sich zum Glück rasch und es erfolgt spontanes Ausheilen. Durch den Durchfall und das Erbrechen entledigt sich der Körper der Eindringlinge nämlich ganz natürlich. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie zwar Bauchschmerzen selbstverständlich durch einen Kamillentee oder ein Kirschkernkissen bekämpfen dürfen, aber den Durchfall und damit die natürliche Selbstreinigung nicht durch Medikamente stoppen sollten.

Übrigens: Bauchschmerzen können auch durch grippale Infekte ausgelöst werden. Manche Menschen, deren Magen und Darm empfindlich sind, haben durch das Verschlucken der jeweiligen Erreger Beschwerden, die den Magen und den Darm betreffen. Und: Auch das Coronavirus kann den Darm betreffen und dann natürlich die besagten Bauchschmerzen auslösen. Diese Formen von Bauchschmerzen bilden sich dann meist spontan zurück, wenn auch die Grunderkrankung ausgestanden ist. Es genügt also, diese Bauchschmerzen symptomatisch – durch Wärme und ausreichendes Trinken – zu behandeln.

Die Lebensmittelvergiftung

Auch eine Lebensmittelvergiftung verursacht selbstverständlich Bauchschmerzen. Auslöser sind Lebensmittel, die bakteriell verunreinigt sind. Typische Lebensmittel, die leicht verderben und Vergiftungen auslösen, sind:

  • Hackfleisch
  • Geflügel
  • Pilze nach dem Aufwärmen
  • aufgeblähte Konserven
  • rohe Eier
  • Obst
  • Milchprodukte
  • Fisch

Das Unterbrechen der nötigen Kühlkette, Aufwärmen nach dem ersten Erhitzen, das Verunreinigen von Speisen oder Nichtbeachten von Mindesthaltbarkeitsdaten sind typische Fehler, welche die Entstehung einer Lebensmittelvergiftung begünstigen können. Prinzipiell können Sie bei der Lebensmittelvergiftung ebenso wie bei den Infektionen durch Noroviren und ähnliche Erreger handeln: Bauchschmerzen durch klassische Hausmittel lindern, aber den Durchfall als natürliche Methode der Entgiftung akzeptieren.

Achtung! Sollten Sie Inhalte aus einer aufgeblähten Konservendose verzehrt haben und massive Probleme bekommen, ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren Arzt konsultieren, um den gefährlichen Botulismus auszuschließen beziehungsweise rasch zu behandeln.

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Weitere Ursachen von Bauchschmerzen

Bauchschmerzen sind ein hochkomplexes Feld und ein Symptom, für das es viele Ursachen geben kann. Daher gibt es neben den oben genannten noch viele weitere Krankheiten, die Bauchschmerzen als Symptom haben.

Gallensteine und Gallenblasenentzündung

Versperren Gallensteine beziehungsweise Gallengrieß den Gallengang, entstehen besonders ausgeprägte Gallenschmerzen, die sogenannten Gallenkoliken. Sie sind typischerweise im rechten Oberbauch lokalisiert und können bis hoch in die rechte Schulter ausstrahlen. Ihr Arzt untersucht, ob die Gallenblase entzündet ist. Wenn dies der Fall sein sollte, ist in vielen Fällen ein Entfernen der Gallenblase ratsam, denn ihr Platzen muss unbedingt vermieden werden, da das Austreten von Gallenflüssigkeit und Eiter in die Bauchhöhe eine Sepsis verursachen kann.

Blinddarmentzündung

Besonders häufig tritt eine Blinddarmentzündung im Alter von sechs bis zwölf Jahre auf, doch selbstverständlich kann die Entzündung des Blinddarms auch erwachsene Patientinnen und Patienten betreffen. Charakteristisch sind Beschwerden im rechten Unterbauch. Allerdings sind auch Fälle bekannt, bei denen der Blinddarmschmerz wandert. Sollten Sie also noch über einen Blinddarm verfügen und typische Beschwerden haben, reicht eine kurze Untersuchung durch den Arzt, um einen solchen Verdacht auszuräumen oder zu bestätigen.

Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Diese Erkrankung kann ernsthafte Komplikationen haben. Konsultieren Sie deshalb unbedingt den Arzt, wenn die Bauchschmerzen besonders heftig sind und vor allem dann, wenn sie gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen sollten. Auch eine Gelbfärbung von Haut und Augen ist Grund für einen sofortigen Arztbesuch.

Entzündliche Darmerkrankungen

Bauchschmerzen und Durchfälle sind Leitsymptom für die entzündlichen Erkrankungen des Darms. Sie treten schubweise auf. Typisch sind Durchfälle, die blutig oder schleimig sein können. Die beiden bekanntesten Vertreter dieser Gattung von entzündlichen Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Dünndarmfehlbesiedlung

Unser Darm wird von zahlreichen Bakterien besiedelt, die Teil der physiologischen Darmflora sind. Wenn der Dünndarm allerdings eine Fehlbesiedlung aufweist, sind Bauchschmerzen ebenfalls ein klassisches Symptom. Auch Blähungen und Durchfälle sind dann Anzeichen, dass die aufgenommene Nahrung nicht korrekt verarbeitet werden kann.

Magenschleimhautentzündung und Magengeschwür

Die Gastritis oder ein Geschwür (Ulcus) im Magen sind durch charakteristischen Druckschmerz, Sodbrennen und Übelkeit gut diagnostizierbar. Da die Verdauung durch den Magen in solchen Fällen nicht regelmäßig erfolgt, wirken sich diese Erkrankungen auch auf den Darm aus. Diese Folgen bessern sich aber meist rasch, wenn sich der Magen wieder beruhigt hat oder das Geschwür behandelt wird und abheilt.

Roemheld-Syndrom

Nicht selten vermuten Menschen durch eine Brustenge, Atemnot und Oberbauchbeschwerden einen Herzinfarkt und sind dann erstaunt, wenn Ihnen der Arzt erläutert, dass die Ursache der Beschwerden ein voller Magen ist. Typischer Fall: Nach einem üppigen Abendessen werden Magen und Darm gebläht. Sie dehnen sich aus und stören dadurch andere Organe. Bezüglich des Herzens löst das Roemheld-Syndrom Herzrasen und Herzstolpern aus. Sie sollten unbedingt wissen, dass auch kohlensäurehaltige Getränke dieses unangenehme, aber harmlose Beschwerdebild noch begünstigen.

Divertikel

Divertikel sind kleine, säckchenartige Einbuchtungen des Darms, die durch eine Darmspiegelung gut erkennbar sind. Sie haben die unangenehme Eigenschaft, dass sich in ihnen Nahrungsreste sammeln können und manchmal auch entzünden. Das Vorhandensein der Darmdivertikel wird als Divertikulose bezeichnet, die Entzündung als Divertikulitis. Auch sie verursacht Bauchschmerzen, die vor allem den linken Unterbach betreffen.

Nervöse Darmbeschwerden

Probleme können uns auf den Magen schlagen und sich auf den Darm auswirken. Bauchschmerzen und Blähungen, Durchfall und Verstopfung sind typische Beschwerden. Besonders trifft das zu, wenn das Essen hastig geschluckt wurde oder wenn wir beim Essen viel reden. Dann schlucken wir Luft, die sich im Verdauungstrakt sammelt und Blähungen begünstigt.

Bauchschmerzen: Hausmittel, die Sie kennen sollten

Selbstverständlich führt der behandelnde Arzt die passende Therapie durch, wenn Ihre Bauchschmerzen das Symptom einer behandlungsbedürftigen Erkrankung sein sollten. In allen anderen Fällen können gerade Bauchschmerzen gut naturheilkundlich oder durch bewährte Hausmittel behandelt werden. Einige von ihnen sind in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Tee

Gerade dann, wenn krampfartige Bauchschmerzen Probleme bereiten sollten, stellen Tees einen beliebten und bewährten Klassiker unter den natürlichen Behandlungsformen dar. Es gibt gleich mehrere Teesorten, die Bauchschmerzen lindern sollen. Typische Kräutertees, die gegen Bauchschmerzen verwendet werden, sind:

  • Kamille
  • Fenchel
  • Anis
  • Kümmel
  • Pfefferminze

Sie können auch einen der fertig gemischten, ungesüßten Magen-Darm-Tees trinken. Besonders krampfartige Bauchschmerzen werden durch Zucker eher verschlimmert.

Schonkost

Bauchschmerzen sind meist ein Signal, dass Ihr Darm aktuell weniger belastet werden sollte. Die Bezeichnung „Schonkost“ trifft es also ganz genau. Vermeiden Sie Fett, Schärfe, Zucker und vor allem blähende Lebensmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte oder kohlensäurehaltige Getränke. Klassische Schonkostartikel bei Bauchweh sind unter anderem:

  • Zwieback
  • Toast
  • Kartoffelpüree
  • Reis
  • gedünstetes, nicht blähendes Gemüse

Wärme

Krampfartige Bauchschmerzen bedeuten, dass sich die Darmmuskulatur, aber auch andere Muskeln unnatürlich anspannen. Wärme ist ein ideales Mittel dagegen. Früher war die Wärmflasche der Klassiker, der die verspannte Bauchregion entspannte. Praktischer und ungefährlicher, vor allem für Kinder, sind Körnerkissen. Die Kirschkerne oder Dinkelkörner werden durch Backofen oder Mikrowelle erwärmt und die Kissen dann bequem auf den Bauch platziert. Sollten Sie keine Probleme mit dem Kreislauf haben, dürfen Sie natürlich auch ein Bad nehmen. 15 oder 20 Minuten so zu entspannen, stellt eine wertvolle Unterstützung dar, wenn Ihre Bauchschmerzen durch Stress verursacht sein sollten.

Flohsamenschalen

Aus dem Bereich der natürlichen Hausmittel stammen auch die Flohsamenschalen. Die winzigen Schalen werden in Wasser angerührt und nach einer Zeit des Quellens getrunken. Sie sind ein wahres Multitalent, denn sie können sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung wirken und so den Stuhlgang regulieren. Dazu werden meist Bauchschmerzen gelindert. Flohsamen sind auch für längere Anwendungsperioden geeignet und deshalb empfehlenswert, wenn Sie beispielsweise eine chronische Verstopfung oder einen Reizdarm haben sollten.

Bewegung gegen Bauchschmerzen

Wenn Sie Bauchschmerzen haben, weil Sie vielleicht zu viel gegessen haben oder die Verdauung nicht so richtig funktioniert, macht Bewegung den berühmten Unterschied. Ein Spaziergang um den See oder durch den Wald kurbelt Verdauung und Immunsystem an. Bauen Sie die Bewegung konsequent in den Alltag ein, indem Sie auch einmal Ihren praktischen Treppenlift nicht nutzen, zum Einkaufen das Fahrrad nehmen oder regelmäßig schwimmen.

Bauchmassage

Ein träger Darm kann Bauchschmerzen verursachen, dieser Zusammenhang ist bekannt. Die Aktivierung der Darmperistaltik, der natürlichen Bewegung der Darmschlingen, kann auch durch Massage von außen gut gelingen.

  • Legen Sie sich bequem auf den Rücken. Wenn Sie mögen, nutzen Sie ein stützendes Kissen.
  • Streichen Sie zuerst mit flachen Händen sanft beiderseits vom Oberbauch hinunter zum Unterbauch.
  • Nun massieren Sie mit sanft kreisenden Bewegungen den Dickdarm und berücksichtigen dabei den natürlichen Verlauf dieses Darmabschnitts:
    • der aufsteigende Teil des Dickdarms verläuft vom rechten Unterbauch gerade nach oben zum rechten Oberbauch
    • der quer verlaufende Teil des Dickdarms verläuft vom rechten Oberbauch parallel zum linken Oberbauch
    • der absteigende Teil des Dickdarms verläuft vom linken Oberbauch gerade nach unten zum linken Unterbauch und mündet dann in den Mast- beziehungsweise Enddarm

Wasser trinken gegen Bauchschmerzen

Viele Menschen trinken zu wenig. Dies kann bereits die Ursache sein, weswegen Bauchschmerzen entstehen. Doch auch wenn die Bauchschmerzen schon vorhanden sind, bietet Wasser wertvolle Unterstützung. Sollte das Bauchweh beispielsweise durch Verstopfung beziehungsweise Darmträgheit ausgelöst sein, wird der harte Stuhlgang durch Wasser erfreulich weicher und die Verdauung aktiviert. Sollten Bauchschmerzen durch Bakterien oder Viren ausgelöst sein, ist Wasser trinken ein wichtiges Mittel, um solche Giftstoffe auszuschleusen. Auch Nahrungsbrei, der sich eventuell in Divertikeln verfangen und dort Entzündungen ausgelöst hat, wird durch das Wasser ausgespült.

Wenn Wasser als Hausmittel gegen Bauchschmerzen empfohlen wird, ist es sehr wichtig, dass Sie Produkte ohne Kohlensäure nutzen. Denn Kohlensäure hat den Nachteil, Gasansammlungen im Darm zu unterstützen. Dies verursacht oder verschlimmert Blähungen und diese verursachen wiederum Bauchschmerzen.

Yoga

Die jahrtausendealte und bewährte indische Yogapraxis beinhaltet Übungen, die gegen Bauchschmerzen geeignet sind. Manche dieser Asanas sind besonders gut einsetzbar, um den Darm und seine natürliche Bewegung zu aktivieren. Wenn Sie sich mit Yoga auskennen sollten, sind folgende Übungen ideal, um die Eingeweide sanft zu massieren und die Verdauung anzukurbeln:

  • heraufschauender Hund
  • Bogenpose
  • alle Arten der Kobra
  • Drehsitz
  • alle Arten von Twists
  • dynamische Asanas, etwa der bekannte Sonnengruß

Aber auch dann, wenn Sie Yoga noch nicht ausprobiert haben, gibt es Dinge, die Sie üben können, wenn sie gerade leichte bis mäßige Bauchschmerzen haben sollten:

  • Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine Matte oder ins Bett. Nun winkeln Sie ein Bein an, umfassen es am Knie und ziehen es zum Bauch. Halten Sie diese Position eine halbe Minute und atmen Sie in den Bauch. Spüren Sie dabei, wie die Bauchdecke gegen das Knie geatmet wird. Nun wechseln.
  • Die Ausgangsposition aus der vorherigen Übung beibehalten. Nun ziehen Sie beide Knie zur Brust, indem Sie sie mit den Armen umschlingen. Den Kopf sollten Sie anheben. Sie sind nun ein ganz kleines Päckchen. Praktizieren Sie nun eine ruhige Bauchatmung.
  • Setzen Sie sich und winkeln Sie die Beine an, sodass die Füße stabil auf dem Boden sind. Jetzt nehmen Sie die Hände unterhalb der Knie unter die Oberschenkel und rollen sanft nach hinten und wieder hoch. Idealerweise verbinden Sie Bewegung und Atmung zu einer harmonischen Einheit.
  • Nehmen Sie eine bequeme Rückenlage ein. Winkeln Sie die Beine an und lassen Sie die angewinkelten Knie zu einer Seite fallen. Den Kopf drehen Sie zur anderen Seite, die Schultern und Arme sind ganz entspannt. Genießen Sie die sanfte Dehnung und unterstützen Sie diese dadurch, dass Sie die Atmung in den gedehnten Bereich fließen lassen. Nach etwa einer halben Minute wechseln.

Durch solche Yogaübungen üben Sie sanft und schonend Druck auf den Darm aus und aktivieren ihn. Die Übungen, bei denen Sie sich leicht verdrehen, verwringen den Darm leicht und unterstützen dessen Bewegung ebenfalls. All diese Effekte werden begünstigt, wenn Sie ausreichend Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüßten Kräutertee trinken.

Nach den Bauchschmerzen

Tipps rund um Hausmittel gegen Bauchschmerzen sollten beinhalten, dass die gesunde Darmflora durch Bauchschmerzen und deren zugrundeliegende Erkrankungen geschädigt wird. Andere Krankheiten können diese physiologische Darmflora negativ beeinflussen, nämlich dann, wenn Antibiotika genommen werden sollen.

Joghurt ist nach solchen Einflüssen und den jeweiligen Bauchschmerzen ein ideales Mittel, um die Darmflora wieder aufzubauen. Nehmen Sie jedoch unbedingt Naturjoghurt ohne zuckerreiche Zusatzstoffe!

So können Sie Bauchschmerzen in Zukunft reduzieren

Den alten Spruch „Vorbeugen ist besser als heilen“, kennen Sie natürlich. Für Bauchschmerzen gilt er ganz besonders. Natürlich sind eine Blinddarmentzündung oder das Einfangen eines Darminfekts kaum vermeidbar. Dennoch gibt es gute, wirksame und vor allem leicht umsetzbare Strategien, um unangenehme Bauchschmerzen bestmöglich zu verhindern. Die folgenden Tipps sollen Ihnen dabei wertvolle Unterstützung bieten.

Tipp 1: achtsam essen

Unter den möglichen Maßnahmen einer klugen Vorbeugung von Bauchschmerzen ist dieser wahrscheinlich einer der am häufigsten empfohlenen. Dabei hilft es bereits, wenn Sie diese bekannten Tipps für eine allgemeine gesunde Ernährung umsetzen:

  • ausreichende, nicht zu große Mengen
  • gemäßigter Verzehr
  • Verzicht aus allzu fettreiche Nahrung
  • ausgewogen gewürzte Rezepte verwenden
  • nach Möglichkeit den Zuckergehalt reduzieren

Insbesondere vor dem Schlafengehen sollten Sie nichts Üppiges essen, um angenehm und frei von Bauchweh schlafen zu können.

Tipp 2: ausreichend trinken

Die ideale Prävention vor allem gegen starke Bauchschmerzen, die durch Verstopfung bedingt sind. Mindestens 1,5 Liter Kräutertee ohne Zucker oder Wasser ohne Kohlensäure sollten es sein, je nach körperlicher Konstitution und Außenbedingungen auch deutlich mehr.

Tipp 3: aktiv sein

Zahlreiche Formen von Bauchschmerzen vermeiden Sie durch aktive Bewegung. Dies kann etwa gegen Verstopfung wirken und dadurch Divertikeln vorbeugen. Auch Blähungen sind so gut zu beseitigen, da regelmäßige körperliche Aktivität dazu beiträgt, den Stresspegel zu reduzieren.

Tipp 4: Ballaststoffe essen

Ballaststoffe fördern die Verdauung und vermindern das Risiko von Bauchschmerzen und Völlegefühl. Wertvolle Lieferanten von Ballaststoffen sind Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Es ist jedoch wichtig, Ballaststoffe schrittweise in die Ernährung zu integrieren, um den Körper an die erhöhte Ballaststoffzufuhr zu gewöhnen und mögliche Nebenwirkungen wie Blähungen und Durchfall zu vermeiden.

Tipp 5: Entspannung

Gerade Bauchschmerzen können durch Stress entstehen oder dadurch noch verstärkt werden. Vor allem dann, wenn Sie meinen, für stressbedingte Bauchschmerzen anfällig zu sein, sollten Sie unbedingt kleine Pausen in den Alltag einbauen, um Erholung und Entspannung zu tanken.

Tipp 6: Ernährungstagebuch führen

Manchmal müssen Betroffene erst einmal herausfinden, durch welche Lebensmittel Bauchschmerzen ausgelöst werden. Das Tagebuch der eigenen Ernährung bietet dabei beste Unterstützung. Einige Wochen lang notieren Sie, was Sie gegessen und getrunken haben, und eventuelle Bauchschmerzen oder andere verdauungsbedingte Beschwerden. Durch ein solches Tagebuch können eventuelle Unverträglichkeiten festgestellt werden.

Tipp 7: Genussgifte vermeiden

Übermäßiger Konsum von Alkohol und Nikotin kann Magenreizungen und Entzündungen auslösen, was zu Bauchschmerzen und anderen Verdauungsproblemen führen kann. Außerdem unterstützen Sie dadurch die Prävention ernsthafter Erkrankungen wie Leberzirrhose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen.

Tipp 8: Fasten

Sie müssen nicht unbedingt striktes Fasten einhalten, um das Risiko von Bauchschmerzen zu vermindern. Wenn Sie sich dazu entschließen sollten, ein paar Wochen oder Tage auf ungesunde Lebensmittel zu verzichten und den Verdauungstrakt zu entlasten, ist das bereits ein Gewinn.

Tipp 9: Zucker reduzieren

Viele Arten von Bauchschmerzen und Zuckerkonsum sind verknüpft. Daher kann es sich in vielen Fällen bereits lohnen, weniger Zucker zu essen. Achtung: Auch Milchzucker, Fruchtzucker und die versteckten Zucker von Fertigprodukten sollten dabei berücksichtigt sein.

Tipp 10: langsamer essen

Indem Sie langsamer essen und sich nach dem Essen ausruhen, können Sie Ihrem Körper helfen, Nahrung effektiver zu verdauen und das Auftreten von Bauchschmerzen zu minimieren. Dazu kommt: Sie genießen Ihre Mahlzeiten mehr!

FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Bauchschmerzen“

1. Was hilft am besten gegen Bauchschmerzen?

Viele Menschen verschaffen sich dadurch Linderung, dass sie einen warmen Tee, beispielsweise mit Kamille, Fenchel oder Kümmel, trinken. Ein bewährtes Hausmittel ist ein erwärmtes Kirschkern- oder Dinkelkissen. Sollte Verstopfung die Ursache der Bauchschmerzen sein, kann ein Spaziergang die Verdauung unterstützen.

2. Welche Bauchschmerzen sind gefährlich?

Das hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Die meisten Gründe von Bauchschmerzen sind eher harmlos. Unbedingt ärztliche Behandlung erfordern aber beispielsweise die akute Blinddarm- oder Gallenblasenentzündung, Vergiftungen oder Fälle von Oberbauchschmerzen, die nicht klar von einem Herzinfarkt abgrenzbar sind. In einigen Fällen können auch kolikartige Bauchschmerzen Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordert. Wenn die Schmerzen sehr stark sind und von Symptomen wie Erbrechen, Fieber oder Blut im Stuhl begleitet werden, oder wenn sie über mehrere Stunden oder Tage anhalten, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

3. Welche Krankheiten verursachen Bauchschmerzen?

Meist werden Bauchschmerzen dadurch verursachtdass die Betroffenen etwas Falsches, zu viel oder zu hastig gegessen haben. Unverträglichkeiten, Lebensmittelvergiftungen oder Infektionen sind weitere typische Ursachen. Sollten die Beschwerden länger anhalten, sollte der Arzt aufgesucht werden, um ernstere Krankheitsbilder auszuschließen oder zu therapieren.

4. Wie lange sind Bauchschmerzen normal?

Normalerweise sind Bauchschmerzen eine Angelegenheit, die nach ein bis zwei Tagen deutlich besser wird, nämlich dann, wenn die natürliche Verdauung die Ursache selbst beseitigt. Längere Beschwerden oder solche, die immer wieder auftreten, sind typisch, wenn der Grund der Bauchschmerzen beispielsweise ein Reizdarm ist oder wenn die Ernährung eine eventuell bestehende Unverträglichkeit nicht berücksichtigt.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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