In letzter Zeit fühlen sich viele Verbraucher verunsichert, weil oft über die schädlichen Wirkungen von Aluminium in Deo berichtet wird. Ist es tatsächlich gefährlich, aluminiumhaltige Deodorants zu benutzen? Worauf muss bei diesem Thema geachtet werden? Was ist im Ergebnis von Deos mit Aluminium zu halten? In diesem Artikel finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema.

Warum enthalten manche Deos Aluminium?

Deodorants, die Aluminiumsalze enthalten, sind sogenannte Antitranspirantien. Deos mit Aluminium sind zum Inbegriff besonders intensiver Deodorants geworden. Diese speziellen Deos sollen auch bei starker Schweißbildung der unangenehmen Geruchsbildung entgegenwirken. Möglich wird das, weil die Salze von Aluminium mit den Eiweißen in der Haut Pfropfen bilden und die Ausgänge der Schweißdrüsen verstopfen. Die Schweißsekretion selbst wird nicht gehemmt. Da der Schweiß durch die Pfropfenbildung nicht mehr in großem Maße auf die Oberfläche der Haut gelangt, lassen sich weniger geruchsbildende Bakterien auf der Hautoberfläche nieder. Der Schweiß selbst hat keinen unangenehmen Geruch. Erst im Zusammenspiel mit bestimmten Bakterien kann nach einer Weile auf der Hautoberfläche der gefürchtete Schweißgeruch entstehen.

Aluminium: eine giftige Substanz?

Aluminium ist giftig, wenn es in den Körper gelangt. Nieren, Gehirn, Nerven, Knochen und Leber können betroffen sein. Allerdings sind die Schäden, die Aluminium im menschlichen Organismus auslösen kann, noch nicht abschließend erforscht. Mögliche Zusammenhänge zu Krebserkrankungen wie Brustkrebs sind nach den neuesten Erhebungen des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) noch nicht durch eine stabile wissenschaftliche Datenlage belegt. Gleiches gilt für einen Zusammenhang zwischen Aluminiumbelastung und Alzheimer.

Das giftige Metall kann durch Trinkwasser, Lebensmittelverpackungen sowie über Kosmetikprodukte wie Lippenstifte in den Körper gelangen. Insbesondere die Aluminiumfolie, die zur Verpackung von Lebensmitteln eingesetzt wird, kann unter gewissen Umständen Aluminium an die Speisen abgeben. Gefährlich sind in diesem Zusammenhang bereits besonders saure/salzige Lebensmittel oder Speisen, die mit der Aluminiumfolie reagieren. Ob auch aluminiumhaltiges Kochgeschirr zur allgemeinen Aluminiumbelastung beitragen kann, ist noch nicht eindeutig geklärt. Selbst Zahnpasta und bestimmte Arzneimittel wie Antazida zur Beruhigung der Magensäure enthalten teilweise Aluminium. Immerhin ist das Leichtmetall Aluminium das häufigste Metall in der Erdkruste und deshalb überall verbreitet. Die Grenzwerte für eine nicht schädliche Aufnahme von Aluminium liegen derzeit bei 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche.

Gelangt Aluminium aus dem Deo über die Haut in den Körper?

Viele Deonutzer fragen sich: Warum ist Aluminium in Deos schädlich? Doch die bessere Frage ist: Warum könnte Aluminium in Deo schädlich sein? Das in Antitranspirantien enthaltene Aluminiumchlorid bleibt zu einem überwiegenden Teil auf der Hautoberfläche. Untersuchungen zeigen, dass etwa 0,002 Milligramm Aluminium über ein Deo in das Blut und damit ins Körperinnere gelangen können.

Diese Gefahr besteht insbesondere, wenn ein aluminiumhaltiges Deo auf verletzter Haut aufgetragen wird. Deshalb empfehlen Experten auch, diese Antitranspirantien nicht direkt nach einer Rasur aufzutragen. Wer etwa unter der Achsel Haare entfernt, riskiert feinste Mikroverletzungen. Über diese könnte Aluminium verstärkt in den Körper gelangen. Belastbare Studienergebnisse existieren zu diesem Thema allerdings zurzeit nicht.

Das BfR hat im Sommer 2020 seine bisherige, sehr eindringliche Warnung vor Aluminium in Deo zurückgenommen. Hintergrund ist, dass nach derzeitigen aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Aufnahme der Aluminiumsalze über die Deos wesentlich geringer ist, als bisher angenommen wurde. Diese Aussagen des BfR kommen einer Entwarnung zum Thema Aluminium in Deo gleich.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Aluminium und der Alzheimer-Erkrankung?

Dass Aluminium in Deo Alzheimer verursacht, ist in den letzten Jahren immer wieder Thema in den Schlagzeilen von Zeitungen und Berichterstattungen. Doch gibt es überhaupt einen Zusammenhang?

Ein möglicher Zusammenhang zwischen Aluminium und Alzheimer-Erkrankungen geht auf gewisse Befunde in den 1970er-Jahren zurück. In den Gehirnen von Menschen, die an Alzheimer erkrankt waren, wurden nach ihrem Tod Aluminiumablagerungen gefunden. Was diese Zusammenhänge bedeuten könnten, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden. Tierversuche an Mäusen konnten keine nachweisbare Kausalität zwischen einer Aluminiumbelastung und dem Ausbruch der Alzheimer-Erkrankung nachweisen. Ähnlich wie bei Krebserkrankungen ist deshalb der Zusammenhang zwischen Aluminium in Deo und in anderen Alltagsgegenständen und Alzheimer nicht nachgewiesen.

Alternativen zu Aluminiumsalzen in Deodorants

Durch die intensive Diskussion über Aluminium in Deo sind viele Produkte ohne Aluminiumsalze auf dem Markt. Aktuell beispielsweise ersetzen manche Hersteller das Aluminium durch Magnesium. Andere verzichten ganz auf Mineralsalze und setzen auf andere Inhaltsstoffe. Auch diese müssen gesundheitlich gesehen nicht immer harmlos sein. Manche Duftstoffe werden zunehmend als sehr problematisch angesehen. Sie können sich ebenfalls im Körpergewebe anreichern. Die Folgen einer solchen Anreicherung sind noch nicht abzusehen.

Ebenso lösen einige Duftstoffe Allergien aus. Die europäischen Sicherheitsbehörden verbieten zunehmend problematische Duftstoffe in Kosmetika wie Deos und in Alltagsgegenständen, mit denen wir Verbraucher ständig in Berührung kommen. Ein normales Deo kann außerdem im Vergleich mit einem Antitranspirant auf Aluminiumbasis bei der Bekämpfung der Geruchsbildung nicht bestehen.

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Deos ohne Aluminium enthalten meist viel Alkohol. Bei empfindlichen Menschen kann Alkohol die Haut reizen. Deshalb empfinden einige den Einsatz von alkoholhaltigen Deos auf der Haut nicht als angenehm.

Muss ich ganz auf Aluminium in Deo verzichten?

Nach derzeitigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand besteht keine Veranlassung dafür, grundsätzlich keine Deos mit Aluminium anzuwenden. Lediglich bei verletzter Haut sollte auf Aluminium in Deos verzichtet werden. Ebenso sollte Deo insgesamt nicht im Übermaß angewendet werden. Manche von starkem Schwitzen Betroffene neigen hier zu Übertreibung und wenden Deos mehrmals täglich an. In diesem Fall sollten Sie abwechselnd ein Deo ohne Aluminium und ein Deo mit Aluminium einsetzen.

Schweiß wirksam bekämpfen mit Aluminium in Deo?

Wenn Sie unter starker Schweißbildung leiden, könnten Sie geneigt sein, mehrfach am Tage zu intensiven Antitranspirantien zugreifen. Die Ursachen für eine übermäßige Schweißbildung können sehr vielfältiger Art sein. Manche sind harmlos, manche gehen auf ernsthafte Erkrankungen zurück. Auch Alter und Psyche können sich auf die Schweißbildung auswirken. So leiden etwa Frauen in den Wechseljahren häufig unter Schwitzattacken, die sie als sehr unangenehm empfinden.

Wenn Sie selbst meinen, Sie schwitzen zu intensiv, sollten Sie die Ursache mit einem Arzt abklären. Eine Sprechstunde beim Arzt kann auch online stattfinden. Sind Sie beispielsweise in der Mobilität eingeschränkt und auf einen Treppenlift angewiesen, müssen Sie nicht auf eine ärztliche Beratung verzichten. Auch die Bestellung des Deos und anderer Medikamente können Sie bequem von zu Hause aus über die Online-Apotheke vornehmen

Da selbst Aluminium in Deo nicht zur Minderung der Schweißbildung an sich führt, behandeln Sie mit Antitranspirantien nur die Geruchsbildung beim Schweiß, aber nicht mögliche Ursachen. Es stehen für übermäßiges Schwitzen, das nicht auf andere organische Ursachen zurückgeht, heute verschiedene moderne Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese setzen direkt an der Schweißbildung in den Schweißdrüsen an und können deshalb sehr wirksam zu einer Erleichterung führen.

Bedenken Sie stets, dass jedes Deo mit oder ohne Aluminium nur ein kosmetisches Mittel ist. Es wirkt auf Symptome ein, ohne sich mit der Ursache auseinanderzusetzen. Machen Sie sich ebenfalls bewusst, dass Schwitzen ein natürlicher und lebenswichtiger Vorgang ist. Was wir häufig als sehr unangenehm empfinden, dient über die entstehende Verdunstungskälte auf der Haut in großer Hitze unserem Überleben. Deshalb empfinden wir auch feuchte Hitze als sehr belastend, weil die Verdunstung über die Schweißbildung mit zunehmender Luftfeuchtigkeit ihre abkühlende Wirkung nur noch unzureichend erreicht. Insgesamt ist es deshalb nicht angemessen, das Schwitzen an sich unterdrücken zu wollen. Auch deshalb sollten Sie sich von einem Arzt beraten lassen, ob das Schwitzen bei Ihnen ein überhöhtes Maß erreicht oder nicht. Auf Aluminium in Deo müssen Sie nicht grundsätzlich verzichten, sollten aber zur Abwechslung auch andere Produkte in Betracht ziehen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Aluminium in Deo

1. Ist Aluminium im Deo verboten?

Nein, zurzeit ist Aluminium in Deo nicht verboten. Produkte mit dem Leichtmetall dürfen weiterhin hergestellt und angeboten werden. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen spricht auch nichts dagegen, diese Kosmetika im Rahmen der empfohlenen Anwendung täglich zu nutzen. Lediglich bei verletzter Haut sollte Aluminium in Deo nicht angewendet werden.

2. Ist Aluminium wirklich krebserregend?

Ein Zusammenhang zwischen Aluminium, Deo und Tumorerkrankungen wie Brustkrebs konnte nicht abschließend nachgewiesen werden. Zurzeit ist es deshalb irreführend zu behaupten, dass ein Aluminium Deo krebserregend sei. Anders kann diese Frage möglicherweise beantwortet werden, wenn direkt größere Mengen Aluminium in den Körper aufgenommen werden. Dies kann über Nahrungsmittel, Trinkwasser und andere Produkte möglich sein. Auch in diesem Zusammenhang fehlen allerdings präzise wissenschaftliche Belege und Aussagen zu möglicherweise krebserregenden Mengen an Aluminium im menschlichen Organismus.

3. Warum ist in Deo Aluminium?

Die Salze in Form von Aluminiumchlorid gehen mit den Proteinen auf der Hautoberfläche eine Verbindung ein. Damit wird es möglich, die Ausgänge der Schweißdrüsen mit einem Pfropf zu verschließen. Das unterbindet zwar nicht die Schweißsekretion selbst. Jedoch gelangt weniger Schweiß auf die Hautoberfläche. Weniger Schweiß auf der Haut steht für weniger Geruchsbildung durch Bakterien, die den Schweiß zersetzen. Schweißgeruch entsteht erst durch die Kombination von Schweiß und Bakterien, da gesunder Schweiß an sich geruchlos ist.

4. Wie schädlich ist Aluminium im Deo wirklich?

Nach neuesten Erkenntnissen ist Aluminium in Deo wesentlich weniger gefährlich, als zunächst angenommen wurde. Deshalb hat auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) seine ursprüngliche intensive Warnung vor Aluminium in Deo abgeschwächt. Experten sind heute überzeugt, dass mit 0,002 mg wesentlich weniger Aluminium über Deos in die Haut gelangt, als bisher geglaubt wurde. Solange Sie Aluminium in Deo nicht im Übermaß oder auf geschädigter Haut einsetzen, ist die Gefahr als gering einzuschätzen.

Nichtsdestoweniger kann Aluminium in Deo zur gesamten Belastung mit dem Leichtmetall beitragen.

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