Lachen – was ist das genau?

Fragen Sie ruhig einmal bei Freunden und Bekannten nach, was diese unter Lachen verstehen. Wahrscheinlich erhalten Sie dann die unterschiedlichsten Antworten. Wir lachen ja einfach los, ohne uns darüber Gedanken zu machen, was wir da tun. Das genau ist der erste Anhaltspunkt, wenn Sie Lachen definieren möchten. Es ist etwas, was dem Menschen angeboren ist. Selbst Babys lächeln oder lachen bereits.

Das Lachen zählt zu den ersten Gefühlsregungen des Menschen. Erst später lernen wir, dieses Lachen mit bestimmten Gefühlen und Situationen zu verknüpfen. So gibt es beispielsweise das hämische Lachen oder das unterdrückte Lachen, wenn wir jemanden nicht ärgern wollen. Dieser Ratgeber soll sich dem herzlichen und spontanen Lachen widmen. Diese Art von Lachen ist gesund und fördert unser Wohlbefinden. Was ist Lachen nun genau? Lachen ist, wenn wir aus einem positiven Gefühl heraus den Mund verziehen und dabei ein Geräusch machen, das wohl bei jedem Menschen auf der ganzen Welt anders klingt. Lachen ist individuell – wie Sie selbst!

Lachen – echte Muskelarbeit ausführen!

Hätten Sie das gewusst: Wenn wir lachen, spannen wir mehr als 300 Muskeln an. Wenn Sie jetzt vermuten, dass die meisten davon rund um die Mundregion beheimatet sind, irren Sie sich. Es sind insgesamt 17 Gesichtsmuskeln, die durch das Lachen beansprucht werden. Die anderen sind in den unterschiedlichsten Partien unseres Körpers verteilt. Viele davon befinden sich im Bauch. Dies wird durch unsere Umgangssprache untermauert. Vielleicht kennen Sie ja die Redewendung „Ich habe mir vor Lachen den Bauch gehalten“? Gelächter ist wie Ganzkörpertraining. Lachen Sie genau jetzt einmal und beobachten Sie, was sich in Ihrem Körper alles tut!

Herz und Kreislauf – die Wirkung des Lachens

Herzerfrischendes Gelächter? Der Name ist Programm! Ein kleiner Lachanfall versetzt uns in eine Art positive Aufregung. Die Herzfrequenz geht nach oben und das Herz pumpt viel frischen Sauerstoff durch unsere Adern. Dieser gesunde Sauerstoffkick stammt natürlich aus unseren Lungen. Durch die Lachbewegung und das verstärkte Atmen werden die Lungen mit viel Sauerstoff versorgt, der dann durch das Gelächter gleich dem Organismus zugeführt wird. So werden die Stoffwechselaktivitäten des Körpers angekurbelt und durch das Lachen eine umfassende Aktivierung ausgelöst. Das macht frisch, vital und selbstverständlich gut gelaunt. Probieren Sie es aus!

Täglich lachen und das Immunsystem stärken

Durch die Vitalisierung, die durch Lächeln, Losprusten und ausgiebiges Gelächter umgesetzt wird, profitieren unsere Abwehrkräfte. Sicher kennen Sie das Sprichwort „Lachen ist die beste Medizin„? Das betrifft auch die Immunabwehr. Durch Lachanfälle werden – ganz natürlich und frei von Nebenwirkungen – wertvolle Antikörper gebildet. Sie schützen vor Infekten, die durch Viren oder Bakterien, aber auch Pilze und andere Arten von Keimen ausgelöst werden. Das bedeutet nun natürlich nicht, dass Sie ohne Jacke und Mütze durch die Wintermonate gehen sollen. Es bedeutet, dass Sie Ihr Immunsystem durch einen Extrakick Freude stärker machen.

Lachen und die Psyche

Natürlich ist es Ihnen klar, dass Lachattacken ideal sind, um unsere Psyche zu stabilisieren und das Wohlbefinden intensiver zu gestalten Ein paar Fakten, die das wichtige und erfreuliche Thema Lachen und Psyche deutlicher herausstellen.

Lachen:

  • senkt unseren Stresspegel
  • schüttet glücklich machende Hormone aus
  • verbessert unsere Fähigkeit zu entspannen
  • kann leichte Schmerzen unterdrücken
  • fördert den Optimismus
  • macht sympathisch und fördert das Sozialleben

Und: Lachen kann eine wertvolle Unterstützung sein, wenn Sie vielleicht Probleme mit dem Einschlafen haben sollten. In diesem Zusammenhang ist ein sprichwörtlicher Rat vorhanden: „Immer mit einem Lächeln auf den Lippen einschlafen“ – viel besser, als zu grübeln und Sorgen zu bearbeiten!

Die Lachhormone unter der Lupe

Weiter oben haben Sie gelesen, dass Lachen Hormone ausschüttet, die uns glücklich machen. Die Rede ist – vielleicht ahnen Sie es – von den sogenannten Endorphinen. Diese Glückshormone sind vor allem vom sogenannten „Runner’s High“ bekannt. Ausdauersportler berichten, dass sie nach längerer Laufzeit ein Hochgefühl haben – und dies ist genau auf diese Hormone zurückzuführen. Die frohe Botschaft rund um die Endorphine: Diese Glückshormone können wir tatsächlich selbst herstellen! Das limbische System, eine spezielle Region im Gehirn, produziert die Endorphine, die dann direkt in die Blutbahnen ausgeschüttet werden und uns glücklich machen. Das gilt  dann, wenn es uns gerade nicht so gut geht – denn die Endorphine sind Gegenspieler des Stresshormons Adrenalin. Und nun der Bogen zum Lachen: Es ist eine der Aktivitäten, durch die die Glückshormone ausgeschüttet werden.

Das Lachen aktivieren – aber wie?

Rund um das Lachen und seine Häufigkeit gibt es sogar Untersuchungen. Diese besagen, dass erwachsene Menschen durchschnittlich weniger als 20x täglich lachen. Die schwierigen Zeiten lassen sogar vermuten, dass es nun eher weniger sein könnte. Kinder dagegen lachen durchschnittlich manchmal mehrere Hunderte von Malen am Tag. Lachen hat viele Vorteile. Sie können es ganz flexibel tun:

  • im Bett beim Aufwachen
  • während Sie Ihren Treppenlift benutzen, der Ihnen das tägliche Treppensteigen erleichtert und Ihnen Selbstständigkeit zurückbringt
  • in der U-Bahn
  • beim Spazierengehen mit oder ohne Hund
  • wenn Sie Sport machen
  • am Strand
  • in den Bergen

Alles, was Sie für das Lachen brauchen, haben Sie immer dabei: Körper, Geist und Seele. Nutzen Sie es.

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Ich habe doch gar nichts zum Lachen? Viele Menschen entgegnen so, wenn sie aufgefordert werden, doch mehr zu lächeln oder zu lachen. Doch – und das ist sicher– es gibt genug Gründe, die Ursprung eines herzhaften Lachens sein können. Ein paar typische Beispiele:

  • Kinder und deren Taten oder Worte
  • Tiere und ihre Eigenheiten
  • lustige Filme, Bücher oder Theaterstücke
  • Sammlungen von Witzen
  • Alltagskomik

Abschließend finden Sie in diesem Ratgeber noch drei Tipps, die das Lachen anregen. Viel Spaß dabei!

Ein Lachseminar buchen

Lachseminare klären über die positiven Wirkungen des Lachens auf und untermauern dies durch ganz praktische Übungen. Hartnäckige Fälle, die der Meinung sind, nichts könne sie zum Lachen bringen, absolvieren solche Lachseminare in aller Regel erfolgreich. Diese Seminare werden unter anderem von Volkshochschulen, Krankenkassen und von freien Bildungsträgern oder Unternehmern angeboten. Tipp: Verschenken Sie doch die Teilnahme und besuchen Sie ein solches Lachseminar zu zweit. Geteilte Freude ist ja bekanntlich doppelte Freude. Das gilt auch für das Lachen.

Lachyoga ausprobieren

Sie haben schon von Hatha Yoga, Rückenyoga oder Power Yoga gehört – aber der Begriff Lachyoga ist Ihnen noch nicht untergekommen? Tatsächlich ist dies eine der vielen Yogaformen, um die die klassischen Yogastile heute ergänzt werden. Für Yoga – unabhängig vom Stil – ist es charakteristisch, dass die Atmung während der Übungspraxis genau beobachtet und gelenkt wird. Dies ist auch beim Lachyoga der Fall. Sie profitieren also gleich doppelt: Durch die Übungen, die Ihre Lachmuskulatur aktivieren, aber auch durch das Gefühl einer gesunden Atmung. Wer weiß – vielleicht finden Sie ja sogar Gefallen an der Yogapraxis.

Lachen vor dem Fernseher

Der spannende Krimi und die oft bedrückenden Nachrichten sind nicht die beste Grundlage, um abends vor dem Fernseher ins Lachen zu geraten. Anders sieht dies aus, wenn Sie sich für eine Komödie entscheiden. Ob Actionkomödie, Liebeskomödie oder Familienkomödie, ob neuer Film oder alter Klassiker – durch die Vielfalt, die das heutige TV-Programm zu bieten hat, ist für jeden das Passende dabei. Für das Fernsehen gilt: Zu zweit, zu dritt oder zu viert wird es meist noch lustiger. Zusammen lachen macht Spaß, ist gesund und fördert das Wohlbefinden.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema „Lachen“

1. Kann Lachen gesund machen?

Natürlich ist Gelächter keine Medizin gegen alle Erkrankungen. Aber insbesondere bei seelischen Problemen nutzt Lachen meist, um Anspannung entgegenzuwirken. Die Regeneration von Erkrankungen kann durch die positiven Eigenschaften des Lachens beeinflusst werden. Und: Durch das Lachen stärken Sie Ihr Immunsystem, sodass es auch der Vorbeugung – beispielsweise von Infekten – dient.

2. Warum ist Lachen gesund für das Gehirn?

Zu den tollen Vorteilen des herzhaften Lachens zählt es, dass es die Durchblutung der Gefäße ankurbelt und die Glückshormone ausschüttet. Das Stresshormon Adrenalin wird dagegen unterdrückt. Beides sind positive Eigenschaften, von denen auch unsere Hirngesundheit und die damit verbundenen kognitiven Fähigkeiten profitieren. Und das alles kostenfrei, ohne Nebenwirkungen und ganz ohne Rezept.

3. Was ist die Definition von Lachen?

Es gibt unterschiedliche Arten von Lachen, sodass die klare Definition nicht ganz so leicht fällt. Lachen ist durch das Verziehen der Mundwinkel, die pumpartige Bewegung und das Geräusch gekennzeichnet, das bei jedem von uns ein bisschen anders ist. Individuell eben.

4. Was löst Lachen im Körper aus?

Durch das Lachen werden vielfältige Wirkungen ausgelöst. Herz und Kreislauf werden angekurbelt, Glückshormone ausgeschüttet und das Immunsystem aktiviert. Außerdem werden durch Gelächter sage und schreibe 300 Muskeln in unserem Körper angesprochen. Es ist also tatsächlich möglich, dass Sie am Tag nach einem geselligen Abend voller intensiven Lachens sogar Muskelkater bekommen.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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